Fotos Neusser Tierheim: Diese Tiere suchen ein Zuhause
Im Tierheim leben nicht nur Hunde und Katzen. Besonders Tierarten wie Chinchillas, von denen sich vier in den Gehegen Bettikums tummeln, werden oft in Zoohandlungen gekauft, weil viele Menschen nicht wissen, dass auch sie in Tierheimen abgegeben werden. Die flauschigen Nager von Monika Provaznik stammen aus einer illegalen Pelzzucht im Ruhrgebiet. Die Tiere sind dämmerungsaktiv und fühlen sich nur in Gesellschaft andere Chinchillas wohl.
Hunderassen wie der American-Staffordshire-Terrier genießen einen zweifelhaften Ruf, da viele sie pauschal für gefährlich halten. Obwohl der anderthalbjährige Chiko ein feuriges Temperament hat, wissen seine Pfleger, dass er nicht bissig und daher bestens für Familien geeignet ist - wenn eine Eingewöhnungsphase beachtet wird. Aufgrund seiner Rasse müssen Besitzer mehr Steuern zahlen, ein Eignungstest könnte Chiko von der Maulkorbpflicht befreien.
Der junge Jack-Russel-Rüde Buddy liebt es, herumzutollen, ist energiegeladen und braucht viel Geduld von seinen potenziellen neuen Herrchen oder Frauchen: Dreimal wurde er schon erfolglos vermittelt. Da er fast blind ist, kann es vorkommen, dass er Fahrradfahrer erst spät bemerkt und sie dann verfolgen will. Am besten würde Buddy in einen Single-Haushalt passen - kleine Kinder könnten ihn aufgrund seiner Behinderung überfordern.
Molly ist eine kuriose Kombination aus Corgi und Dackel, die bislang noch keinen Besitzer gefunden hat. Sie wurde wahrscheinlich 2014 geboren, ist wie andere Hunde im Tierheim eher schüchtern und fällt Besuchern daher oft gar nicht auf. Diese Zurückhaltung legt sich aber mit der Zeit, wenn sich Molly an fremde Personen gewöhnt oder sie sogar ins Herz geschlossen hat, versichert die Tierpflegerin Sabrina Schulze.
Alt ist eine Katze für Tierheimleiterin Monika Provaznik erst, wenn sie mehr als zehn Jahre auf dem Buckel hat. So gesehen ist Sina mit ihren 14 Jahren schon eine alte Dame, aber gerade deshalb hat sie es in einem Tierheim schwer. In einem Haushalt, in dem es keine Kinder, dafür aber geduldige Katzenliebhaber gibt, könnte sie ihren Lebensabend in Ruhe verbringen. Sina mag es, für sich zu sein, weshalb sie schon einmal erfolglos vermittelt worden war.
Von den ursprünglich einmal drei Bartagamen, die vor zwei Jahren ins Bettikumer Tierheim kamen, ist nur noch eine übrig, die sich einen Besitzer mit großem Terrarium und Erfahrung in Reptilienhaltung wünscht. Das schuppige Männchen frisst zwar auch Grünzeug, ist jedoch auf einen Speiseplan angewiesen, vor dem es so manchem Haustierhalter wohl ekeln würde: Lebende Insekten sind sein Leibgericht. Einen Namen braucht die Bartagame übrigens auch noch.