Kurzkritik aus Neuss Tief berührendes Finale des Inselfestivals Hombroich

Neuss · Der letzte Tag des 18. Inselfestivals Hombroich bot noch einmal ganz große Musik. In einer Matinee war das national und international als „junge Himmelsstürmer“ gefeierte „Aris-Streichquartett“ zu Gast, am Nachmittag zeichnete der Pianist Florian Hölscher makellos Erinnerungsspuren berühmter Kompositionen nach.

 Am Nachmittag zeichnete der Pianist Florian Hölscher makellos Erinnerungsspuren berühmter Kompositionen nach. (Archivfoto)

Am Nachmittag zeichnete der Pianist Florian Hölscher makellos Erinnerungsspuren berühmter Kompositionen nach. (Archivfoto)

Foto: Helge Krueckenberg

Der letzte Tag des 18. Inselfestivals Hombroich bot noch einmal ganz große Musik. In einer Matinee war das national und international als „junge Himmelsstürmer“ gefeierte „Aris-Streichquartett“ zu Gast, am Nachmittag zeichnete der Pianist Florian Hölscher makellos Erinnerungsspuren berühmter Kompositionen nach. Ein tief berührendes Finale fand am Abend statt mit der Aufführung eines der beeindruckendsten Kammermusikwerke des 20. Jahrhunderts statt: Olivier Messiaen hat das „Quartett auf das Ende der Zeit“ im Winter 1940/1941 als Kriegsgefangener im schlesischen Görlitz geschrieben. Stephen Waarts (Violine), Nicolas Baldyrou (Klarinette), Andrei Ionitä Violoncello) und der Pianist Samson Tsoy, der sich zuvor in der „Partita c-Moll“ (BWV 826) von Johann Sebastian Bach als Meister des empfindsamen Klavierspiels vorgestellt hatte, zelebrierten diese richtungsweisende Komposition so, „dass sich in diesen Stunden der größten Not die letzten Lebenskräfte wieder regten“ (Messiaen). Zugleich hatte ihr traumhaftes Spiel die Unendlichkeit des unzerstörbaren Lichts und des unwandelbaren Friedens verinnerlicht.