Autohaus Timmermanns Der Chef, der einen Autohändler zur Marke machte
Rhein-Kreis · Thomas Timmermanns ist Chef eines erfolgreichen mittelständischen Unternehmens, aus dem mittlerweile eine Marke geworden ist. Am 17. März wird der Unternehmer 60 Jahre alt.
Auf einem Bauernhof mit Pferden und Kühen in Nettetal-Leuth wuchs er auf und Pferdestärken begleiten ihn auch als Chef eines mittelständischen Autohauses mit vier Standorten in Neuss, Kaarst, Düsseldorf und Nettetal durchs Leben. Was Vater Matthias begann, setzt Sohn Thomas fort: Den Weg vom BMW-Vertragshändler zu einer eigenen Marke: Autohaus Timmermanns.
Heute am 17. März vollendet Thomas Timmermanns sein 60. Lebensjahr in der Gewissheit, dass sein Familienunternehmen für die Zukunft gut gerüstet ist. Mit Sohn Maximilian (25) steht bereits die dritte Generation bereit, Verantwortung zu übernehmen.
Thomas Timmermanns ist ein Kind des Niederrheins, 56 Jahre lebte er in Nettetal, wo sein Vater Matthias der letzte ehrenamtliche Bürgermeister (1994 bis 1999) der Gemeinde war. Der Wohnort war dem Junior Thomas immer mehr als nur eine Schlafstatt, in der Heimat lebte er mit und für die gesellschaftliche Gemeinschaft. Er engagierte sich im Sportverein, bei den Karnevalisten – war Stadtprinz 1996 – beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) und in der CDU, insbesondere in deren Wirtschafts- und Mittelstandsvereinigung (MIT) sowie für eine Wahlperiode im Stadtrat. 1980 schlüpfte er für die Pfarre St. Lambertus Leuth erstmals in die Rolle des heiligen Nikolaus, eine Aufgabe, die er bis heute mit natürlicher Autorität und liebenswürdiger Nähe ausfüllt. Vor vier Jahren zog Timmermanns, der 1988 seine Frau Simone heiratete, nach Heerdt, näher an seinen Arbeitsplatz heran und vor allem mit Blick auf das Krankenhaus, in dem er vor 60 Jahren geboren wurde.
War Nettetal bisher der Mittelpunkt des familiären Lebens, so schlug das wirtschaftliche Herz des Familienunternehmens stets in Düsseldorf-Heerdt. Dort fing in einer Hinterhof-Werkstatt alles an, wo Vater Matthias mit einem ersten Opel-Vertrag die Basis legte, die 1973 in der Gründung von Autohaus Timmermanns GmbH an der Schleidener Straße in Heerdt mündete; 1975 wurde er BMW-Vertragshändler. Zur Expansion trugen der Aufbau eines Karosserie- und Lackierbetriebes sowie eines Verkaufshauses für Gebrauchtwagen nachhaltig bei. Die drei Niederlassungen wurden 1996 im Neubau des Autohauses an der Heerdter Landstraße verschmolzen; bis heute die Firmenzentrale von Timmermanns. Die Eröffnung der Häuser in Kaarst (1993) im Hüngert, Neuss (1999) an der Hammer Landstraße und in Nettetal (2010) mit der Übernahme des in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Autohauses Berten sind weitere Stationen der timmermannschen Erfolgsgeschichte, die nach dem Tod des Vaters (2000) und des Bruders Michael (2017) allein von Thomas Timmermanns geschrieben wird.
Beim Unternehmensstart vor 50 Jahren bestand die Belegschaft aus 15 Mitarbeitern, die sich über den Verkauf von 70 Fahrzeugen im ersten Geschäftsjahr freuten. Heute arbeiten 206 Frauen und Männer an den vier Timmermanns-Standorten, darunter 42 Auszubildende. Im Vorjahr wurden nach eigenen Angaben 4200 Fahrzeuge verkauft, 2400 Neuwagen und 1800 „Gebrauchte“. Seinen Jahresumsatz gibt Timmermanns mit 176 Millionen Euro an und er gehört damit laut dem Institut für Automobilwirtschaft zu den 100 größten Automobilvertragshändlern in Deutschland.
Ehrenamtlich übernahm Thomas Timmermanns auch im Großraum Düsseldorf Verantwortung. Er war Finanzvorstand bei der Fortuna und im renommierten Marketing-Club, er unterstützt den Freundeskreis Heinrich Heine, sitzt in der IHK-Vollversammlung Mittlerer Niederrhein und in der Tischgemeinschaft „Kinn Ziet“ der Düsseldorfer Jonges. Den Rotary Club (RC) Meerbusch-Büderich, dessen Gründungsmitglied er ist, führt er aktuell als Präsident.
Als nunmehr 60-Jähriger blickt Thomas Timmermanns, der sich seinen gewinnenden jungenhaften Charme erhalten hat, auf ein starkes Lebenswerk zurück. Doch er bleibt bescheiden: „Ohne meinen Vater Matthias würde ich heute hier nicht stehen, wo ich jetzt bin.“ Der Vater hat ihn geprägt: „Er war für mich Vorbild und bester Freund zugleich.“ Das ist der Stoff, aus dem Familienunternehmen sind.