Bund der Vertriebenen in Neuss Gedanken an die verlorene Heimat

Neuss · Der Bund der Vertriebenen hat zum Tag der Heimat an den Verlust von Familie und Zuhause erinnert. Bürgermeister Breuer forderte in diesem Zusammenhang eine „klare Kante“.

 Beim Tag der Heimat an der Oberstraße (v.l.): Reiner Breuer, Gerhard Hosenberg und Hans-Jürgen Petrauschke.

Beim Tag der Heimat an der Oberstraße (v.l.): Reiner Breuer, Gerhard Hosenberg und Hans-Jürgen Petrauschke.

Foto: Andreas Woitschützke

(tebö) Mit einem Tag der Heimat erinnerte der Bund der Vertriebenen, Kreisverband Neuss, jetzt an ein Kapitel deutscher Geschichte, das sich nicht wiederholen darf, wie der Kreisvorsitzende Gerhard Hosenberg betonte. Gemeinsam mit Bürgermeister Reiner Breuer legte er am Gedenkstein der Ostdeutschen einen Kranz nieder.

Zahlreiche Vertreter der verschiedenen Landsmannschaften trafen sich am Glockenspiel am AOK-Haus. In seiner Begrüßung betonte Hosenberg, dass sie der Gedanke an eine verlorene Heimat und an verlorene Menschen eint. Er betonte, dass das Gedenken an die Opfer von Flucht und Vertreibung einhergeht mit dem Unrecht, dass den Menschen in den Gebieten widerfahren ist. Mit der Heimat ging für viele auch die eigene Familie und der Glaube an die Menschlichkeit verloren. Rund zwei Millionen Landsleute haben während und nach dem Zweiten Weltkrieg aufgrund von Flucht und Vertreibung ihr Leben verloren.

Breuer erinnerte daran, dass die Vertreibung bereits 1941 begann, als Stalin nach dem Angriff Deutschlands die Wolgadeutschen deportieren ließ. Sie waren somit auch ein Opfer Nazi-Deutschlands, bis zur Wende, die es für Russland-Deutsche möglich machte, auch nach Neuss zu kommen. „Der Blick zurück zeigt auch, dass wir heute eine klare Kante gegen rechts und für Völkerverständigung zeigen müssen“, so Breuer.

Für ihr Engagement in den Landsmannschaften wurden auch einige Mitglieder geehrt. Der langjährige Kreisvorsitzende Peter Pott wurde für seine Arbeit ausgezeichnet. Irmtrud Sigrid Bießner war viele Jahre stellvertretende Vorsitzende und später auch Vorsitzende der Ostpreußischen Landsmannschaft und organisierte den Tag der Heimat mit. Helga Fietz war im Ortsverband der Schlesier in Osterath aktiv und pflegt bis heute dort den Gedenkstein. Das Ehepaar Manfred und Agathe Skirlo wurde ebenso ausgezeichnet wie Gisela Kuntze. In den abschließenden Grußworten warb Landrat Hans-Jürgen Petrauschke für die Unterstützung der Vertriebenen und Flüchtlinge, die auch heute noch in Neuss ankommen.

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