St.-Augustinus-Gruppe in Neuss Suppenküche muss wegen großen Andrangs aufstocken

Neuss · Die Nachfrage nach einer kostenfreien warmen Mahlzeit ist in Zeiten von Corona enorm angestiegen. Trotz der Wiedereröffnung der Neusser Tafel hat die Suppenküche der St.-Augustinus-Gruppe einen höheren Bedarf registriert. Darauf reagiert die Einrichtung an der Nordkanalallee mit Aufstockung: mehr Ehrenamtler, mehr Mahlzeiten und häufigere Essensausgaben.

 Das Ehrenamtler-Team der Suppenküche engagiert sich für Bedürftige und sorgt für die Ausgabe warmer Mahlzeiten.

Das Ehrenamtler-Team der Suppenküche engagiert sich für Bedürftige und sorgt für die Ausgabe warmer Mahlzeiten.

Foto: St.-Augustinus-Gruppe

So wurde mit dem Beginn der Pandemie entschieden, das Angebot von den Werktagen auf die gesamte Woche auszudehnen. Zuvor wurden die ersten sieben Tage eines Monats, die Wochenenden und Feiertage ausgelassen, vorwiegend um Geld zu sparen. Aber auch der Bedarf war zu Beginn eines Monats nicht gegeben, weil die staatlichen Sozialleistungen in diesem Zeitraum ausgezahlt werden und die Menschen daher erst ab Mitte des Monats auf die kostenfreie Essensausgabe angewiesen sind. Aber auch dieser Effekt ist in Corona-Zeiten verpufft. „Die tägliche Küche wurde direkt so angenommen“, berichtet Christian Herrmanny von der St.-Augustinus-Gruppe.

Besonders die Sonntage seien gut besucht. Der daraus entstehende Mehraufwand wird von acht neuen Ehrenamtlern gedeckt, die das Kernteam verstärken. Unter den „Neuen“ befinden sich neben Mitarbeitern der St.-Augustinus-Gruppe auch drei „Grüne Damen“, die normalerweise im Johanna-Etienne-Krankenhaus Patienten zur Seite stehen. „Mir tut es gut, für andere da sein zu können. Außerdem habe ich viel Zeit“ sagt Josefa Maruccio, die ihren Dienst auch dann fortsetzen will, wenn sie wieder als „Grüne Dame“ tätig sein kann. Ihre Unterstützung und die der weiteren ehrenamtlichen Helfer ist mehr als willkommen.

Durch die Ausweitung des Angebots liegen hinter den Mitarbeitern der Suppenküche anstrengende Wochen. Zunächst hatte man den Ansturm als Reaktion auf die Schließung der Tafeln interpretiert. Nach deren Wiedereröffnung musste man diese Annahme wieder verwerfen – der Andrang blieb bestehen. „Das war keine leichte Zeit und nur durch das enorme Engagement unserer Helfer zu schaffen“, lobt Bereichsleiter und Koordinator Miroslaw Dorosz. Die St.-Augustinus-Gruppe, die die 20-jährige Tradition der Suppenküche 2017 von den Alexianerbrüdern übernommen hat, will die tägliche Essensausgabe mindestens bis Mitte Oktober beibehalten.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort