Freizeitsportpark in Neuss Sportler gegen Asphalt im Südpark

Neuss · Dicke Luft im Freizeitsportpark Südbad: Die Stadt will zwar die Plätze in der Grünanlage sanieren, das große Basketballfeld aber dabei nicht nur zerstückeln, sondern den über 30 Jahre alten Kunststoffboden durch eine Teerdecke ersetzen.

 Jörg Geerlings (mit Ball) unterstützt auf Seiten der Politik die Bedenken der Baskettballer, die Thomas Wesolowski (v.r.) in einer Petition zusammengefasst hat.

Jörg Geerlings (mit Ball) unterstützt auf Seiten der Politik die Bedenken der Baskettballer, die Thomas Wesolowski (v.r.) in einer Petition zusammengefasst hat.

Foto: Judith Michaelis (jumi)

Dagegen wehrt sich eine Gruppe von Street-Basketballern, die dieses Spielfeld als eines von nur noch ganz wenigen verteidigen will. Angeführt von Thomas Wesolowski haben sie eine Online-Petition gestartet und klar gemacht: „Alleine die Asphaltierung würde dazu führen, dass wir Unterstützer den Platz nicht mehr bespielen.“

Unterstützung bekommt der Kreis jetzt aus der Politik. Jörg Geerlings (CDU) hat als Vorsitzender zunächst einmal verhindert, dass die Verwaltung für ihre Pläne gleich ein „Go“ vom Sportausschuss bekommt. Ohne dass das auf der Tagesordnung gestanden hätte und mit Informationen, die nur als Tischvorlage verfügbar waren. Für Montag (28.) hat er zudem für eine interfraktionelle Besprechung ins Rathaus eingeladen, um Petition und Verwaltungsmeinung einander anzugleichen.

Letztere überzeugt ihn selbst auch nicht in Gänze. Denn die Sportfläche soll insgesamt verkleinert werden. Ein Teil der heute mit rotem Kunststoffbelag versehenen Fläche soll durch Rasen ersetzt werden. Damit entfielen zwei Volleyballfeder. An ihrer Stelle soll ein Beachvolleyball-Feld entstehen, das ebenso ungeschützt und unbeaufsichtigt wäre wie eine neue Calisthenics-Anlage. Das bisherige Volleyballfeld würde um 90 Grad gedreht, so dass eine Mannschaft immer in die Sonne blinzeln müsste, wie Michael Franke moniert. Außerdem sollen statt einem großen zwei kleine Felder eingerichtet werden, so dass man zwar in kleinen Teams auf einen Korb spielen kann, ein echtes Match aber unmöglich würde. Dabei sind bei schönem Wetter auf der Anlage nicht selten 40 Spieler und mehr zusammen, sagt Bastian Schillings. Sorge macht vor allem der reine Asphaltbelag. Gift für Gelenke und Bänder, sagen Spieler wie Gökalp Kayhan – und auch nichts mehr, wo Kinder ohne Angst vor Stürzen Radfahren lernen können.

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