Jröne Meerke in Neuss Politik will Gräser gegen Gänse

Nordstadt · Die Menschen in der Nordstadt werden dauerhaft mit einer großen Gänsepopulation leben müssen. Das betonte Umweltdezernent Matthias Welpmann am Mittwochabend im Umweltausschuss, wo er für eine gewisse Gelassenheit warb.

 Das Jröne Meerke ist ein Naherholungsgebiet in der Nordstadt.

Das Jröne Meerke ist ein Naherholungsgebiet in der Nordstadt.

Foto: Janßen/Simon Janßen

Er drückte die Hoffnung aus, „dass wir eine Koexistenz hinbekommen“. Das seit Jahren betriebene Gänsemanagement hat zwar zu einer Verbesserung der Gewässerqualität beigetragen, hatte aber auf die mit rund 120 Tieren stabile Federwild-Population keinen Einfluss. Sie durch Bejagung zu minimieren, will die Politik nicht, die Eier gerade der Schneegänse unfruchtbar zu machen, wurde der Stadt für 2020 vom Kreis untersagt. Kostenpflichtiger Inhalt Und Fressfeinde wie Fuchs und Waschbär oder „Eierräuber“ wie Stein- und Baummarder anzusiedeln, sieht die Stadtverwaltung kritisch. Das würde nur zu anderen Problemen führen und den Bestand heimischer Arten gefährden.

Was also tun? Neben den Maßnahmen des Gänsemanagements wie Überprüfung des Fütterungsverbotes, Säuberung der Wiesenflächen von Gänsekot oder das Anlegen von Reisighaufen auf der Brutinsel brachte die Politik jetzt die Idee ins Spiel, langhalmige Gräser zu pflanzen. Denn so wenig wie Gänse auf oder neben Reisighaufen ihre Nester bauen mögen sie nach Wissen von Ingeborg Arndt (Grüne), wenn sie ihr Umfeld nicht überblicken können – falls sich Feinde nähern. „Wir probieren gerne alles aus“, sagte ein resigniert klingender Welpmann zu. Das Gänsethema soll aber nicht länger eine Stärkung des Naherholungsgebietes aufhalten oder behindern. „Wir kapitulieren nicht vor den Gänsen“, sagte Heinrich Thiel (SPD). Er erreichte, dass die Verwaltung nun Verbesserungsvorschläge erarbeiten und zusätzliche Sportangebote schaffen soll.

(-nau)
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