Düsseldorf als Vorbild für Neuss SPD fordert Trinkwasserbrunnen gegen Hitze

Neuss · In Düsseldorf gibt es an acht Standorten öffentlich zugängliches Trinkwasser. Das wollen die Sozialdemokraten auch in Neuss.

 Michael Ziege (l.) und Marc Bohn vor einem Trinkwasserbrunnen.

Michael Ziege (l.) und Marc Bohn vor einem Trinkwasserbrunnen.

Foto: SPD

Neuss schwitzt. Die Hitzewelle hat die Stadt und ihre Bürger fest im Griff. Über sämtliche Medienkanäle raten Experten dazu, an solch heißen Tagen ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Die Neusser SPD hat einen Blick in die Nachbarstädte geworfen, um sich für Lösungen inspirieren zu lassen. „Wir suchen nach Ideen, gegen die übermäßige Hitzebelastung“, sagt der umweltpolitische Sprecher Michael Ziege. Nun wollen die Sozialdemokraten auf der anderen Rheinseite fündig geworden sein. Und dabei geht es nicht um Abkühlung in Form von Freibädern oder Eiscafés.

Vielmehr hat es der SPD ein Service angetan, den die Stadt Düsseldorf anbietet. In Kooperation mit den dortigen Stadtwerken stehen bereits seit mehreren Jahren an insgesamt acht Standorten öffentlich zugängliche Trinkwasserbrunnen. „Ein Plus an Lebensqualität, das unbedingt auch zum Neusser Stadtbild gehören sollte“, findet Marc Bohn. Der 40-Jährige sitzt als sachkundiger Bürger für die SPD sowohl im Neusser Umwelt-, als auch im Planungsausschuss.

Die Sozialdemokraten wollen die Stadtverwaltung beauftragen, auch in Neuss nach geeigneten Standorten für öffentlich zugängliche Trinkwasserbrunnen zu suchen. Ein entsprechender Antrag wird am 4. September im Umweltausschuss beraten. Als Kooperationspartner schweben der SPD dafür – nach Düsseldorfer Vorbild – die Neusser Stadtwerke vor. „Denkbar wäre aber auch eine Realisierung durch den Stärkungsfonds Innenstadt“, sagt Michael Ziege (31), der auch Mitglied im Beirat Innenstadtstärkungsprogramm ist. Als Standorte für die Brunnen will die SPD besonders die stark frequentierten Freizeitbereiche am Neusser Rhein, aber auch in der Neusser Innenstadt ins Auge fassen. Aufgestellte Trinkwasserbrunnen sollten dann auf Plattformen wie www.refill-deutschland.de vermerkt werden. Dort sind nicht nur öffentliche Trinkwasserbrunnen, sondern auch teilnehmende Geschäfte vermerkt. Die daran beteiligten Ladenbesitzer erklären sich bereit, dass sich Passanten bei ihnen kostenlos Wasser in Trinkflaschen abfüllen. Sie kennzeichnen dies etwa auch mit einem „Refill-Sticker“ im Schaufenster.

Volle Unterstützung bei dem Vorhaben sagt unter anderem Roland Kehl, verkehrs- und wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen, zu. „Die Idee könnte von mir sein“, so der Stadtverordnete und führt aus, dass man der Bevölkerung unterwegs so den Zugang zu städtischem Wasser erleichtern könne. Auch aufgrund dieses „dramatischen Sommers“ spricht sich Kehl dafür aus, dass vorgeschlagene Maßnahmen im Klimaanpassungskonzept schneller umgesetzt werden.

Die Trinkwasserbrunnen in Düsseldorf sind teilweise als steinerne Reliefs, teilweise im modernem Edelstahl-Design gehalten. Die als „Dauerläufer“ konzipierten Trinkbrunnen bilden eine Wasserversorgungsader entlang des Rheinufers und erfreuen sich laut Stadt großer Beliebtheit. „Insbesondere für Sportler oder Spaziergänger, aber auch für ältere Menschen ist dies ein attraktives Angebot“, findet die SPD.

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