Mehrheit für SPD-Antrag in Neuss Forderung nach Entfristung von neuen Jugendamt-Stellen

Neuss · Eigentlich waren sich die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses einig darüber, dass die Beschlussempfehlung der Verwaltung, das Jugendamt der Stadt mit mehr Personal auszustatten, zu begrüßen ist. Es sollen vier Einarbeitungsstellen im Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) sowie drei zusätzliche klassische ASD-Stellen geschaffen werden.

 Claudia Föhr (SPD) beantragte die Entfristung der Stellen.

Claudia Föhr (SPD) beantragte die Entfristung der Stellen.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Doch für die SPD gibt es da einen Haken: Alle neuen Stellen sind befristet bis zum 31. Dezember 2020. „Wir wissen, wie schwierig es ist, neues Personal zu gewinnen. Und durch eine Befristung sinkt die Attraktivität der Stelle“, machte Claudia Föhr (SPD) deutlich. Der Antrag der Sozialdemokraten, alle sieben Stellen zu entfristen, fand eine knappe Mehrheit. Das Thema kommt jedoch bei der heutigen AG Personal erneut aufs Tableau.

Kritische Stimmen hinsichtlich einer sofortigen Entfristung kamen unter anderem von der CDU. „Eine gewisse Bedarfsplanung nach zwei Jahren ist schon ganz vernünftig“, sagte Thomas Kaumanns. Sozialdezernent Ralf Hörsken sah sich bei der Diskussion in einer „schwierigen Situation“. Zum einen Teile er die Ausführung von Ursula Gondorf (ASD), dass man bei einer Entfristung eine größere Auswahl an Bewerbern habe, „es handelt sich hier aber um eine gemeinsame, mit dem Personaldezernenten abgestimmte Vorlage. Ich werde ihm nicht in den Rücken fallen“, so Hörsken. Grundsätzlich herrsche in der Verwaltung ein großes Hinterfragen bei jeder Einrichtung einer neuen unbefristeten Stelle.

Das Neusser Jugendamt hatte die Stellen unter anderem wegen einer hohen Fluktuation in dem Bereich beantragt. Diese ist nach Angaben der Stadt-Verwaltung im Wesentlichen auf zwei Punkte zurückzuführen. Zum einen stelle die Arbeit im ASD eine hohe psychische Belastung dar, die zu erhöhten Krankheitsständen in der Belegschaft führe. Zum anderen habe sich gezeigt, dass aufgrund der hohen Anzahl junger Frauen voraussichtlich Mitarbeiterinnen aufgrund von Mutterschaft ausfallen werden.

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