Restaurant in Neuss „Solevino“-Chef zieht es nach Düsseldorf

Nordstadt · In rund zehn Jahren hat sich Gerd Lang mit seinem Restaurant „Solevino“ eine treue Kundschaft „erkocht“. Aber jetzt zieht es den Küchenchef nach Düsseldorf. Dort wartet eine neue Herausforderung. Sein Wohnort wird Neuss bleiben.

 Gerd Lang tritt einen neuen Job in Düsseldorf an. Sein „Solevino“ wird er in Kürze schließen.

Gerd Lang tritt einen neuen Job in Düsseldorf an. Sein „Solevino“ wird er in Kürze schließen.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

„Und, wie hat es Ihnen geschmeckt?” „Hervorragend!“ Solche kurzen Dialoge zwischen Gerd Lang vom Restaurant „Solevino“ und seinen Gästen sind nach gut zehn Jahren fast schon Routine geworden. Er hat sie zwar immer gerne gehört, die Komplimente für seine Kochkünste, aber Routine ist nicht sein Ding. Und weil das so ist, wird sich der 52-Jährige beruflich neu orientieren. Er freut sich schon riesig auf seine neue Herausforderung. Um eines vorwegzunehmen: Gerd Lang verrät nicht, wer sein neuer Arbeitgeber sein wird. Aber er erzählt: „Mein neuer Arbeitsplatz wird in Düsseldorf sein.“ Und er werde nicht mehr selbstständig sein, aber weiterhin als Küchenchef arbeiten. Außerdem kämen bei seinem neuen Job seine Fähigkeiten als Betriebswirt stärker als in der Vergangenheit zum Tragen. Was er besonders toll findet: „Ich werde endlich freie Wochenenden haben.“

Gerd Lang blickt zurück ohne Wehmut: „Es war eine sehr schöne Zeit, und ich habe keine einzige Sekunde bereut. Aber ich freue mich jetzt auf eine neue Herausforderung.“ Eigentlich habe er das „Solevino“ nur etwa fünf Jahre lang führen wollen, jetzt ist er schon doppelt so lange dort. Worauf er schon sehr stolz ist: auf die guten Bewertungen bei „Trip Advisor“. Auf der Webseite beziehungsweise in der App tauschen Nutzer ihre Erfahrungen in Form von Bewertungen aus.

Gerd Lang weiß noch genau, wie es zum Namen „Solevino“ kam: „Er entstand aus einer Weinlaune heraus, als ich 21 Jahre alt war und mit meiner damaligen Freundin im Arm und einem Glas Wein in der Hand am Meer stand: Wenn ich mal ein Restaurant eröffne, soll es „Solevino“ heißen“, stand für ihn in diesem Moment fest. Der Name führt auf die falsche Fährte, er weckt Assoziationen zu Italien, dabei wäre Frankreich viel treffender. „Die großen Aromen in der französischen Küche entstehen durch Langsamkeit“, sagt der 52-Jährige, der übrigens auch zu Hause immer am Herd steht.

Der Schwabe kam „durch die schönste Frau der Welt, eine Nüsserin“, in die Quirinusstadt, und er möchte auf jeden Fall in Neuss wohnen bleiben. Die „schönste Frau der Welt“ wird künftig an den Wochenenden mehr Zeit mit dem Küchenchef verbringen können, der neue Job soll es möglich machen. „Ich freue mich wie ein Kind darauf“, sagt Gerd Lang und kündigt an, dann endlich die Neusser Gastronomie unsicher zu machen.

Jetzt kann er ja die Konkurrenz loben, und das tut er auch: Das Restaurant „Spitzweg“ am Glockhammer schätzt er besonders. „Und die kleine Pizza-Bude an der Eichendorffstraße ist auch sehr zu empfehlen“, sagt der 52-Jährige, der noch nicht genau weiß, ob er das „Solevino“ am 17. oder vielleicht doch schon am 12. August schließen wird. Er hat bezüglich eines Nachfolgers nichts eingefädelt, vertraut aber auf den erfahrenen Gastronomen und Verpächter Matthias Hensen. „Ich habe mir schon ein tolles Gästeklientel aufgebaut, das werde ich schon eine Zeit lang vermissen“, erklärt der Mann, der seine Arbeit und die Menschen, mit denen er zu tun hat, liebt – und vielleicht deshalb so erfolgreich ist.

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