Spinnen- und Insektenschau in der Neusser Stadthalle Das große Krabbeln

Neuss · Haarig und krabbelig ging es am Sonntag in der Neusser Stadthalle zu. Dort bot die große Insekten- und Spinnenschau nämlich die Möglichkeit, auf Tuchfühlung mit den kleinen Lebewesen zu gehen.

Ganz schön haarig: Die Besucher hatten die Möglichkeit, auf Tuchfühlung mit den großen Spinnen zu gehen.

Ganz schön haarig: Die Besucher hatten die Möglichkeit, auf Tuchfühlung mit den großen Spinnen zu gehen.

Foto: Andreas Woitschützke

Kleine Attraktionen gab es am Sonntag in der Stadthalle zu sehen: Renaldo Neigert aus Bielefeld zeigte unter anderem die größten Vogelspinnen der Welt, lebendige Tiere, die von den Besuchern bestaunt wurden. Zuerst musste man sie allerdings in den Schaukästen entdecken. Es gab an jedem Schaukasten zudem Infos über die jeweiligen Tiere und auf einem Bildschirm war Interessantes über Vogelspinnen zu erfahren. Keine Frage: Der Besuch der Ausstellung konnte einige Unterrichtsstunden im Fach Biologie ersetzen. Kein Wunder, dass unter den Besuchern viele Kinder waren.

Auf einer Info-Tafel standen Basis-Informationen über die Vogelspinnen. Die Besucher erfuhren unter anderem, dass es rund 900 Arten gibt, aufgeteilt in elf Unterfamilien. Besonders tückisch bei der Nahrungssuche sind die Falltürspinnen, was ein Video bewies. Der Sprecher erklärte: „Die Maus ist in Sekunden tot, die Spinne kann sich viel Zeit zum Fressen lassen.“ Der Experte im Video, der ein wenig aussah wie Bud Spencer, hatte weitere interessante Informationen zu bieten – zum Beispiel über die Rotrückenspinnen. Das Negative aus der Sicht der Menschen: Ihr Gift wirkt sich auf das Nervensystem aus und verursacht sehr starke Schmerzen. Auch starkes Schwitzen deutet darauf hin, dass man von einer Rotrückenspinne gebissen wurde. Möglich ist nach einem Biss auch eine Lähmung der unteren Gliedmaßen. Positiv dagegen ist, dass es sich nicht um angriffslustige Tiere handelt. Was bei Menschen eher selten zu beobachten ist, nämlich, dass die Frau größer ist als ihr Partner, ist bei den Spinnen ganz normal. Bei den Spinnen müssen die Männchen lange um die Gunst der weiblichen Spinnen werben, die Paarung geht dann sehr schnell.

 Auch große Käfer gab es in der Stadthalle zu bestaunen.

Auch große Käfer gab es in der Stadthalle zu bestaunen.

Foto: Andreas Woitschützke

Viele Besucher gingen fast schon ein wenig ehrfürchtig auf die Knie, um die Tiere zu fotografieren. Ein Motiv war die prächtige Mexikanische Rotknievogelspinne. Das Besondere an diesem Tier: Wenn sie sich in Gefahr sieht, streift sie mit ihren hinteren Laufbeinen die Brennhaare auf ihrem Hinterleib ab.

Was ist Blatt, was Insekt? Das Philippinische Wandelnde Blatt beherrscht die Kunst der Tarnung perfekt. Da dieses Insekt nachtaktiv ist, gelang es kaum, es zu erkennen. Ein wenig an eine „Dschungelprüfung“ erinnerten die Riesenfauchschaben aus Madagaskar. Die fünf bis sechs Zentimeter langen Tiere bewegen sich im Zeitlupentempo. Sie können böse zischen, wenn sie eine Gefahr für sich vermuten.

 Viele Gäste am Sonntag waren Kinder und Jugendliche.

Viele Gäste am Sonntag waren Kinder und Jugendliche.

Foto: Andreas Woitschützke

Sie ist weder Spinne, noch Insekt: Die Albino-Kornnatter hielt ihren Mittagsschlaf und ließ sich von den neugierigen Blicken nicht aus der Ruhe bringen. „Ist die groß“, sagten staunende Kinder beim Anblick der Geisselspinne aus Tansania. Diese Spinnen bringen es auf eine Spannweite von bis zu 15 Zentimeter. Eine besonders große „Wohnung“ hatte jetzt die Riesenvogelspinne aus Venezuela. Mit einer Größe von 25 Zentimetern gilt sie als die größte Vogelspinne der Welt. Sie musste nicht lange gesucht werden dank ihrer stattlichen Erscheinung. Auf einer kleinen Infotafel war zu lesen, dass die Neugeborenen bereits 1,5 bis zwei Zentimeter groß sind. Die Beine der großen Spinnen wirken wie dicke Wollfäden. Die Wanderausstellung ist deutschlandweit zu sehen. Am 19. März kommen Spinnen & Co. in die Erkrather Stadthalle.

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