Clemens-Sels-Museum in Neuss Auf den Spuren von William Shakespeare

Neuss · Das Clemens-Sels-Museum lud zu einem Shakespeare-Abend. Später ging es ins Theater zur Aufführung von „Was ihr wollt“.

 Beim Shakespeare-Abend im Clemens-Sels-Museum (v.l.): Hergard Engert, Philipp Heitmann, Ulf Sölter und Dramaturgin Marie Johannsen.

Beim Shakespeare-Abend im Clemens-Sels-Museum (v.l.): Hergard Engert, Philipp Heitmann, Ulf Sölter und Dramaturgin Marie Johannsen.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Die aktuelle Ausstellung des Clemens-Sels-Museums gab den Anlass für eine Zusammenarbeit mit dem nahe gelegenen Rheinischen Landestheater. „Erzählen in Bildern. Edward Steinle und Leopold Bode“ präsentiert zwei Maler der Romantik, die in ihren Werken Motive aus der Dichtung vom Mittelalter bis zu ihrer eigenen Zeit dargestellt haben. In mitunter großformatigen, oftmals prachtvoll gerahmten Bildern entdeckt der Betrachter Wolfram von Eschenbachs „Parzifal“, Erzählungen von Clemens Brentano, Schillers berühmte Glocke sowie die Grimmschen Märchen. Aber auch William Shakespeares unterhaltsame Dramen, die den stellvertretenden Direktor Ulf Sölter zu seiner Idee inspirierten.

Zusammen mit der RLT-Dramaturgin Marie Johannsen lud er Gäste ein zu einem „großen Shakespeare-Abend“.

Gut zwei Dutzend Interessierte trafen sich zu Beginn im Museum zu einer Führung durch die Ausstellung. Als deren Kurator ließ Ulf Sölter es sich nicht nehmen, persönlich auf die Höhepunkte hinzuweisen. Die beiden Maler Edward von Steinle und Leopold Bode hatten zwar ihren Lebensmittelpunkt in München. Doch sie erhielten auch aus dem Rheinland viele Aufträge.

Der Kölner Dom, das alte Wallraf-Richartz-Museum, aber auch Sakralbauten in Neuss wurden von ihnen ausgemalt. Die Neusser Ausstellung entstand in Kooperation mit der Münchner Sammlung Schack, die herausragende Werke der beiden Künstler zu ihren Beständen zählt. Im Obergeschoss ging es schließlich zu einem Raum, wo in sechs Bildern Szenen aus Shakespeares „Sommernachtstraum“ zu sehen sind. In kurzen Dialogszenen wurde jedes dieser Bilder von den Schauspielern Hergard Engert und Philipp Heitmann zum Leben erweckt. Darunter auch Pucks letzte Worte ans Publikum: „Und verschont ihr uns dazu, mit dem wohlverdienten Buh, gibt’s hier bald ein bessres Stück, andernfalls das Geld zurück.“ Geld zurück gab es natürlich nicht, wohl aber ein anderes, richtiges Theaterstück.

Man ging nämlich rüber in das Rheinische Landestheater, wo Marie Johannsen bei einem Glas Sekt und einer kleinen Stärkung in die Shakespeare-Komödie „Was ihr wollt“ einführte. Der Höhepunkt waren dann 135 Minuten lebendigen Spiels, bei dem sich, ähnlich wie im „Sommernachtstraum“, fast alles um Verwechslungen, kleine oder größere Intrigen und vor allem um die Liebe dreht. In dieser Komödie singt zum Schluss der Narr: „Das Stück ist nun aus, doch wir wolln euch erfreuen an jedwedem Tag.“

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