Politik in Neuss will personelle Aufrüstung Schulsekretariate sind oft unterbesetzt

Neuss · Zahlreiche Schulleiter machen sich angesichts wachsender Verwaltungsaufgaben für eine personelle Aufrüstung der Sekretariate stark. Oft müssen Lehrer einspringen, um alle Anforderungen zu erfüllen. Politik sieht Handlungsbedarf.

 In den Sekretariaten türmt sich oft die Arbeit. Aber vor allem an Grundschulen mangelt es laut Schuleitern an einer entsprechenden personellen Ausstattung.

In den Sekretariaten türmt sich oft die Arbeit. Aber vor allem an Grundschulen mangelt es laut Schuleitern an einer entsprechenden personellen Ausstattung.

Foto: Pixabay

Die Schulsekretariate in der Quirinus-Stadt sollen künftig personell besser ausgestattet werden. „Da besteht Handlungsbedarf. Es darf nicht sein, dass zum Beispiel Grundschulen vormittags im Sekretariat nicht ausreichend besetzt sind“, betont Stephanie Wellens, schulpolitische Sprecherin der CDU. Auch die SPD ist überzeugt, dass etwas getan werden muss. „Insbesondere bei den Grundschulen macht es Sinn, nachzubessern. Vielleicht lässt es sich nicht überall umsetzen, aber eine dreizügige Grundschule sollte in den Kernzeiten von 7.30 bis 13 Uhr schon durchgängig im Sekretariat besetzt sein“, sagt Ralph-Erich Hildebrandt (SPD).

Die Absicht aber ist das eine, die Umsetzung und die Kosten sind das andere. Die Verwaltung soll nun im Finanzausschuss eine Übersicht über den aktuellen Stand der Stundenkontingente an den einzelnen Schulen vorlegen. Das bezieht sich sowohl auf Grund- als auch auf weiterführende Schulen. Eine Abfrage in den einzelnen Einrichtungen hat ergeben, dass Luft nach oben ist. Zahlreiche Schulleiter hatten auf eine Anfrage der Schulverwaltung geantwortet, dass es mit der derzeitigen Regelung vorne und hinten nicht reicht. Daher müssen Lehrer und Schulleiter die Aufgaben des Sekretariats übernehmen, wenn dieses nicht besetzt ist. Und das geht zulasten anderer Tätigkeiten. Zum Teil wurde auch betont, dass Nachbarkommunen die Schulen großzügiger mit Sekretariatsstunden versorgen, als dies in Neuss der Fall sei. Als Beispiel wird Düsseldorf genannt.

In Neuss beträgt der Stundenumfang in den Sekretariaten der Grundschulen insgesamt 400,5 Stunden pro Woche. Durchschnittlich sind dies 16 Wochenstunden pro Schule. Zum Teil bedeutet dies für die Sekretärinnen – je nach Schülerzahl – eine Wochenarbeitszeit von nur sieben Stunden. In den weiterführenden Schulen beträgt der Gesamtstundenumfang 874,5 Stunden pro Woche – das bedeutet durchschnittlich 54,6 Wochenstunden pro Schule. Die Kontingente werden laut Verwaltung jährlich zum 1. Februar an den Arbeitsumfang angepasst, wenn sich der Bedarf um mehr als zehn Prozent verändert. Ausnahme sind Schulen im Aufbau beziehungsweise auslaufende Schulen. Dort erfolgt die Anpassung jeweils zum Beginn eines Schuljahres. Als Grundlage für die Berechnung dienen die Schülerzahlen.

In vielen Schulen besteht jedoch zusätzlicher Bedarf, um wachsende Verwaltungsaufgaben erledigen zu können. So sieht es auch die CDU. „Die bürokratischen Anforderungen an die Schulen steigen und die Eltern wünschen sich erreichbare Ansprechpartner an den Schulen“, erklärt Stephanie Wellens.

Das Ziel der Politik ist es nun, die Grundschulen in den Sekretariaten besser aufzustellen und die Lehrer zu entlasten.

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