Erstes „Klimacamp“ in Neuss Schüler fordern „Unverpackt“-Laden

Neuss · Jugendliche machen beim Klimacamp konkrete Vorschläge für den Umweltschutz.

 Beim ersten „Klimacamp“ im Romaneum gab es verschiedene Workshops, in denen unterschiedliche Themen behandelt wurden.

Beim ersten „Klimacamp“ im Romaneum gab es verschiedene Workshops, in denen unterschiedliche Themen behandelt wurden.

Foto: Andreas Woitschützke

Im Romaneum gab es am Samstag eine Premiere. Zum ersten Mal trafen sich dort knapp 40 Schüler der „Fridays for Future“-Bewegung, um mit Experten über Klima- und Umweltschutz zu sprechen. Bei dem sogenannten Klimacamp gab es verschiedene Arbeitsgruppen, in denen unterschiedliche Themen behandelt wurden. Am Tag danach zieht der frisch gebackene Abiturient Timo Eigen (19), Mitgründer der „Fridays for Future“-Ortsgruppe Neuss, eine positive Bilanz: „Es gab einen regen Austausch.“

Und es wurde auch konkret. So machten die Schüler deutlich, dass sie sich für eine autofreie Innenstadt einsetzen. „Auch die Fahrrad-Infrastruktur soll verbessert werden“, sagt Eigen. Darüber hinaus äußerten einige Schüler den Wunsch nach einem „Unverpackt“-Laden. Also ein Geschäft, in dem ganz auf Plastik-Verpackungen verzichtet werden soll. In Kaarst wurde jüngst ein Laden dieser Art eröffnet. Die erarbeiteten Ideen werden die Schüler jetzt zusammentragen, sortieren – und die Essenz sowohl im kommenden Umwelt- als auch im Hauptausschuss vortragen.

Auch Umweltdezernent Matthias Welpmann war natürlich beim Klimacamp im Romaneum dabei. Er begrüßt das Engagement der jungen Leute ausdrücklich, wenngleich nicht jeder Vorschlag auf kommunaler Ebene umzusetzen ist. Ein weiterer Wunsch der Schüler: Um den Gebrauch von umweltschädlichen Plastikflaschen zu vermeiden, sollen im Stadtgebiet – und auch in Schulen – Trinkbrunnen aufgestellt werden. Diesbezüglich hatte die SPD im Sommer 2018 bereits einen Vorstoß gewagt.

Die Ansetzung des Klimacamps kann man als gutes Timing bezeichnen. Schließlich arbeitet die Stadtverwaltung derzeit an einem neuen und umfassenden Klimaschutzkonzept. „Das bisherige Konzept war zwar in Teilbereichen brauchbar, aber eben nicht vollständig und meiner Meinung nach nicht ambitioniert genug“, sagt Welpmann. Wichtig: Bei der Erstellung des neuen Konzepts fließen die Vorschläge von verschiedenen Akteuren mit ein. So sollen frühzeitig die Fraktionen, aber zum Beispiel auch Naturschutzverbände ins Boot geholt werden. Im Anschluss wird daraus dann eine Vorlage „geformt“.

Auch wenn der Termin für ein zweites „Klimacamp“ noch nicht fix ist, betont Matthias Welpmann: „Mit einem eintägigen Workshop ist es nicht getan.“ Für die Jugendlichen gehe es nun darum, ihre Vorschläge zu konkretisieren und weiter am Ball zu bleiben.

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