Kommentar zu Grimlinghausener Bürger-Engagement Schlechte Nachricht für Demokraten

Grimlinghausen · Wie groß muss der Frust sein, wenn sich die Bürgerschaft alleine auf den Weg macht, ihre Anliegen an die Verwaltung heranzutragen? Wie enttäuscht muss man in Grimlinghausen sein, das zwar innerhalb weniger Jahre seine Einwohnerzahl verdoppelt hat, sich trotzdem zu den „Zu-kurz-Gekommenen“ zählt?

Was sagt es den Politikern, wenn Bürger zur Selbsthilfegruppe werden, weil sie sich durch die Politik nicht vertreten fühlen? Und – letzte Frage – was sagt es den Bürgern, wenn die gewählten Vertreter der Volksparteien selbst dann nicht kommen, wenn das Volk sie dazu einlädt? Grimlinghausen zeigt: Es liegt einiges im Argen in der repräsentativen Demokratie. Und das ist nicht ermutigend. Zumal man dieses Beispiel sicher auf andere Ortsteile übertragen kann. Da hilft auch die Replik des Stadtverordneten Hermann-Josef Baaken nicht weiter, die Bürger seien in der Vergangenheit ja auch nicht zu Veranstaltungen der Parteien gekommen – und dass es im Ort „keine ernsthaften Probleme gibt“. Ein solches könnte ihm und anderen aus dieser Haltung erwachsen. Wenn sie damit nicht schon selbst das Problem sind.

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