Lichter der Großstadt Rheinische Landestheater Neuss bringt Charlie Chaplin Film auf die Bühne

Neuss · Die Bühnenfassung des Films von Charlie Chaplin, der 1931 als Stummfilm erschien, hat endlich Premiere im RLT. Corona-Erkrankungen im Ensemble machten die Verschiebung von Ende März notwendig.

 Das Bühnenbild ist aufwendig, schon lange im Voraus hat es die Theaterwerkstätten beschäftigt.

Das Bühnenbild ist aufwendig, schon lange im Voraus hat es die Theaterwerkstätten beschäftigt.

Foto: Helga Bittner

Ob Charlie Chaplin 1931 darüber nachgedacht hat, dass sein Film „Lichter der Großstadt“ auch auf einer Bühne funktionieren würde? Wohl kaum. Das RLT aber hat in dem Stummfilm (von und mit Chaplin, der zunächst auch eine Tonfassung erstellt hatte) den passenden Titel für seine „Wortlos“-Reihe gesehen und daraus eine Bühnenfassung gemacht, die von der Filmgeschichte fast alles nimmt. Nur das Setting nicht. Von der Großstadt ist nur eine Laterne geblieben.

„Noch märchenhafter als der Film“ präsentiert das RLT nach den Worten des Dramaturgen Alexander Olbrich in der Aufführung am kommenden Mittwoch, 27. Mai, 20 Uhr, (verschoben wegen einer Corona-Erkrankung im Ensemble) nun die Umgebung, in der der Tramp das blinde Blumenmädchen liebt und auch retten möchte, indem er sich von einem Millionär (der nur betrunken immer sein Freund ist) das Geld für eine notwendige Augen-Operation erhofft.

Das Ganze spielt sich ab in einer Winterwelt, sagt Olbrich, mit einem König, der auch Chef der Maskenträger ist. „Als Sinnbild für eine kalte Gesellschaft“, sagt der Dramaturg, der zugleich verspricht, dass niemand von den Hauptfiguren des Films – der Tramp, das Blumenmädchen und der Millionär – fehlen wird. Antonia Schirmeister und Caroline Stolz führen gemeinsam Regie bei dem Stück, das auf der großen Bühne rund 80 Minuten braucht. Ohne Worte natürlich.

Erzählt wird eine an sich tragische Geschichte über das Komische, sagt Olbrich, der allerdings auch erzählt, dass das Stück nicht von der Originalmusik des Films begleitet wird. Die Musiker Hajo Wiesemann und Christoph König werden zwar während der Aufführung Livemusik (Flügel und Violine) spielen, haben dafür allerdings neu komponiert. Was Olbrich mit komplizierten Verhandlungen über die Rechte an der Filmmusik erklärt.

Für die Kampfchoreographie ist Erol Lukovic zuständig. Mitglieder seines Vereins „Fightholics Amarit Neuss, Muay Thai Institute“ stehen auch auf der Bühne. Es spielen Joahnnes Bauer, Niklas Maienschein und Anna Lisa Grebe. Als Schergen sind Pasquale Aprigliano, Regita Bukyte, Max Hoffmann, Naomi Küsters, Sebastian Pauli und Tolga Sahinoglu von den Fightholics dabei.

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