„Kunst verändert Menschen“ Rita Süssmuth erinnert sich an die Verhüllung des Reichstags

Neuss · Der verhüllte Reichstag lockte 1995 Millionen Besucher nach Berlin. Doch bis das Kunstprojekt umgesetzt werden konnte, sollte das Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude viele Absagen bekommen – bis Rita Süssmuth Bundestagspräsidentin wurde. Sie erinnert sich.

Im Düsseldorfer Kunstpalast wurde Rita Süssmuth, die mittlerweile in Neuss lebt, von Kay Heymer, Leiter der Modernen Kunst, durch die Ausstellung geführt. Dabei wurden auch eigene Erinnerungen an Christo und Jeanne Claude und das Projekt „Reichstagsverhüllung“ wach.  
  Foto: Enderman 

Im Düsseldorfer Kunstpalast wurde Rita Süssmuth, die mittlerweile in Neuss lebt, von Kay Heymer, Leiter der Modernen Kunst, durch die Ausstellung geführt. Dabei wurden auch eigene Erinnerungen an Christo und Jeanne Claude und das Projekt „Reichstagsverhüllung“ wach. Foto: Enderman 

Foto: Endermann, Andreas

Vor der Fotografie des verhüllten Reichstags bleibt Rita Süssmuth stehen. Gemeinsam mit Kay Heymer, dem Leiter der Modernen Kunst im Düsseldorfer Kunstpalast, blickt sie auf das silbrig-glänzende Gebäude und auf die Menschen, die sich davor tummeln. Es war das Jahr 1995 und Berlin erlebte mit dem verhüllten Reichstag, der auch „Wrapped Reichstag“ genannt wird, sein erstes Sommermärchen: Fünf Millionen Touristen strömten innerhalb von zwei Wochen in die Stadt, um das Werk von Christo und Jeanne-Claude zu sehen. Teils saßen die Menschen auf Picknickdecken davor – zu jeder Tages- und Nachtzeit war Betrieb.