Beliebte Einrichtung in Neuss-Norf Rettung für die Kleiderstube

Norf · Eigentlich stand die beliebte Einrichtung in Norf vor dem Aus. Doch nun haben sich acht Frauen zusammengetan – um den Fortbestand der Kleiderstube zu sichern. Was ist ihre Motivation?

 Das neue Team der Kleiderstube (v.l.): Barbara Kessel, Ulrike Zehner, Brigitte Seelig, Barbara Platzek und Nicole Heidel. Auch Teil der Mannschaft, aber nicht auf dem Bild: Elke Dathe, Karin Scholz und Silvia Wessels.

Das neue Team der Kleiderstube (v.l.): Barbara Kessel, Ulrike Zehner, Brigitte Seelig, Barbara Platzek und Nicole Heidel. Auch Teil der Mannschaft, aber nicht auf dem Bild: Elke Dathe, Karin Scholz und Silvia Wessels.

Foto: Andreas Woitschützke

Eine Geschichte mit Happy End! Wer günstige Kleidung sucht oder gut erhaltene Sachen spenden möchte, kann jetzt wieder die Kleiderstube an St. Andreas ansteuern. Dort hat sich nach einem Bericht in der NGZ nun ein neues Team von acht Frauen zusammengefunden. Diese hatten gelesen oder von Freundinnen gehört, dass das vorherige Team aus Altersgründen zurückgetreten war und die Schließung der beliebten Einrichtung drohte – und meldeten sich daraufhin im Pfarrbüro.

Nach einer zusätzlichen Zwangspause wegen der Corona-Pandemie ist jetzt wieder neues Leben in die Räume neben der Pfarrkirche eingekehrt. Dienstags von 15 bis 17 Uhr kann gestöbert und gekauft werden, der Erlös geht an die Caritas.

Kleiderspenden werden ausschließlich in dieser Zeit persönlich angenommen. „Bitte keine Tüten vor die Tür stellen“, betont Barbara Platzek, Sprecherin des neuen Teams. Die gespendete Kleidung sollte zudem sauber, tragbar und vollständig sein. Der Zugang zur Kleiderstube der Pfarrei St. Andreas liegt an einem Fußweg zwischen der Kirche und dem Parkplatz an der Sankt-Andreas-Straße.

Wer dort die Kellertreppe hinuntergeht, findet in zwei Räumen ein großes Second-Hand-Sortiment vor: Hosen, Poloshirts, Bettwäsche und vieles mehr liegen säuberlich gefaltet in den Regalen, auf den Kleiderstangen hängen Westen in allen Farben, leichte und dicke Mäntel und Jacken, Blusen, Hemden und Herren-Sakkos.

Die Auswahl ist vielfältig, die Preise sind niedrig: Eine Krawatte gibt es für 50 Cent, einen Schlafanzug für einen Euro und einen Herrenanzug für fünf Euro. „Wir haben uns vor einigen Wochen hier getroffen, alles gründlich sauber gemacht und die komplette Kleidung sortiert“, berichtet Barbara Platzek. Auch einen größeren Spiegel haben die ehrenamtlich tätigen Damen aufgehängt, „damit man sich beim Anprobieren besser sehen kann“.

Normalerweise sind jeweils zwei Vertreterinnen aus dem Team vor Ort, zur Eröffnung kamen aber alle zusammen und nutzten dabei die Gelegenheit, sich auch gegenseitig besser kennenzulernen. Auf Hygiene und den Schutz vor Corona werde großer Wert gelegt, betont Barbara Platzek: „Unser komplettes Team ist vollständig geimpft.“ Besucher müssen Maske tragen und in den Räumen, die zu den Öffnungszeiten gut gelüftet werden, Abstand voneinander halten. Zum neuen Team gehören neben Barbara Platzek noch Elke Dathe, Nicole Heidel, Barbara Kessel, Karin Scholz, Brigitte Seelig, Silvia Wessels und Ulrike Zehner. Alle möchten sich gerne vor Ort ehrenamtlich einbringen und freuen sich „auf nette Gespräche und großzügige Einnahmen für den guten Zweck“. Nicole Heidel hatte in der NGZ gelesen, dass ein neues Team gesucht wird: „Ich habe früher selbst viel in die Kleiderstube gebracht und möchte mich hier gerne engagieren“, erzählt sie im Gespräch mit unserer Redaktion. Brigitte Seelig fasst ihre Motivation mit den Worten zusammen: „Man kommt mit Leuten zusammen und kann etwas Gutes tun.“

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