Ausstellung im Romaneum in Neuss Von Zeitzeugen und Luftholen

Neuss · Die Künstlerin Renate Linnemeier und ihre Schüler stellen im Romaneum aus. Zwei Themen werden dabei in den Blick gerückt: „Luft sehen – Licht atmen“ und „Zeitzeugen“.

 Die Arbeiten von Renate Linnemeier behandeln etwa Himmel und Luft. Ihre Schüler haben sich mit dem Thema „Zeitzeugen“ befasst.

Die Arbeiten von Renate Linnemeier behandeln etwa Himmel und Luft. Ihre Schüler haben sich mit dem Thema „Zeitzeugen“ befasst.

Foto: Andreas Woitschützke

Mit Förderung der Jubiläumsstiftung der Sparkasse Neuss zeigt die Künstlerin Renate Linnemeier ab Donnerstag im Atrium des Romaneums aktuelle Werke zum Thema „Luft sehen – Licht atmen“. Die Arbeiten sind in der Corona-Zeit entstanden, als das „Luft holen“ so wichtig war. „Wenn mir in dieser Zeit etwas bewusst geworden ist, dann, wie wichtig es ist, die Luft zu spüren, zu riechen, zu genießen – ungehindert!“, erinnert sich die 62-jährige, die künstlerisch im Atelierhaus an der Hansastraße zuhause ist.

Und so hängen in der zweiten Etage Bilder unterschiedlicher Formate, „in denen es durchaus politisch, aber nicht zerstörerisch zugeht“. Der Luft und dem Sphärischen wird malerisch Ausdruck verliehen, aber auch haptisch: Linnemeier hat bei einem Werk das Holz geöffnet und die Bohrungen mit Glaskugeln versehen – Luftlöcher seien so entstanden, die die Strömungsdynamik der Luft künstlerisch darstellen. Tusche, Acryl oder Öl kommen dabei zum Einsatz. Die Motive gehen über Himmel und Luft, Flugzeuge oder Seifenblasen zu Wolkenströmungen und Pusteblumen.

Auf der ersten Etage sind zeitgleich rund 30 Arbeiten von Teilnehmern der Volkshochschul-Kurse von Renate Linnemeier zu sehen. „Ich unterrichte seit über 33 Jahren hier und habe meine Klassen während der Pandemie online oder im Freien fortgeführt“, erzählt die Künstlerin. Mit dem Thema „Zeitzeugen“ haben sich die Schüler ganz individuell auseinandergesetzt. Auf den 40 mal 40 oder 40 mal 50 Zentimeter großen Leinwänden sind Darstellungen von Flüchtenden, ein VW-Käfer oder eine Landschaft in der Bretagne zu sehen. „Jeder hatte zu dem Begriff seine ganz eigenen Assoziationen, Erinnerungen und Idee,“ berichtet die Teilnehmerin Manuela Prosch vom Austausch mit ihren „Kollegen“. Nachdenkliches und Heiteres, auf jeden Fall aber sehr persönliche Bilder sind so entstanden. Die Künstler und ihre Dozentin laden gerne ein, darüber ins Gespräch zu kommen.

Die Vernissage mit einer Einführung von Renate Linnemeier findet statt am Donnerstag, 18. November, um 18 Uhr. Die Ausstellung ist dann bis 3. Dezember wie folgt zugänglich: Montag bis Freitag 9 bis 12 Uhr, donnerstags zusätzlich von 15 bis 18 Uhr.

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