Vorfall in Neuss Radfahrer schwer verletzt – Raser stellt sich der Polizei

Update | Neuss/Düsseldorf · Nach einer versuchten Polizeikontrolle am Ostermontag hat ein flüchtender Autofahrer einen schweren Unfall in Neuss verursacht. Am Abend stellte er sich dann der Polizei. Schon Karfreitag war die Polizei gegen Autotuner und Raser vorgegangen.

 Während die Suche nach dem unfallflüchtigen Polo-Fahrer lief, kümmerten sich Rettungskräft am Heuss-Platz um das schwerverletzte Opfer.

Während die Suche nach dem unfallflüchtigen Polo-Fahrer lief, kümmerten sich Rettungskräft am Heuss-Platz um das schwerverletzte Opfer.

Foto: Daniel Bothe

Ein junger Raser verursachte auf der Flucht vor der Polizei am Ostermontag gegen 13.18 Uhr einen schweren Verkehrsunfall, als er auf dem Theodor-Heuss-Platz einen Radfahrer erfasste. Während der 51-jährige Fahrradfahrer schwerst verletzt, wie die Polizei hervorhebt, am Unfallort zurückblieb, beging der Verursacher Unfallflucht. Seinen demolierten und stark qualmenden VW-Polo stellte die Polizei wenig später in der Nähe eines Parkhauses an der Katharina-Braekeler-Straße sicher, der Fahrer war über alle Berge. Die Polizei fahndete nach einem jungen Mann, der am Steuer des Wagens gesehen worden war. Der Mann ist schließlich am Montagabend noch selbst zur Polizei gegangen und hatte sich gestellt. Der 20-jährige Düsseldorfer wurde vorläufig festgenommen und schweigt bislang zu den Vorwürfen sowie den Hintergründen der Tat. Laut Angaben der Polizei war der Raser schon bekannt. Nun muss er sich in einem Strafverfahren wegen eines verbotenen Kfz-Rennens, der fahrlässigen Körperverletzung, einer Verkehrsunfallflucht sowie der Straßenverkehrsgefährdung verantworten. Anfangs kamen bei der Suche nach Angaben der Polizei auch ein Personenspürhund und ein Hubschrauber zum Einsatz. Der Schwerverletzte liegt weiterhin zwecks medizinischer Versorgung im Krankenhaus.

Auf den Polo waren Beamte eines Streifenwagens aufmerksam geworden, weil er mit überhöhter Geschwindigkeit auf der Düsseldorfer Straße unterwegs war. Die Streife versuchte, so die Polizei, „die gefährliche Fahrweise zu unterbinden“. Doch der Fahrer entzog sich der Kontrolle, gab Gas und rammte nur Sekunden später den Radfahrer.

Raser aus dem Verkehr zu ziehen und illegale Autorennen zu verhindern war schon das Ziel von Schwerpunktkontrollen am Karfreitag, bei denen die Polizei vor allem die Neusser Innenstadt in den Fokus nahm. Zehn Wagen waren derart getunte, dass sie nicht weiterfahren durften, sechs wurden beschlagnahmt. Den Haltern drohen Bußgelder und weitere Kosten. Bei gleichzeitigen Geschwindigkeitskontrollen – ebenfalls mit Schwerpunkt Neusser City – stellte die Polizei 167 Tempo-Verstöße fest.

Es kann noch nicht abschließend beurteilt werden, wer zum Unfallzeitpunkt den VW Polo geführt hat. Die Ermittlungen diesbezüglich dauern an. Spuren am Unfallort und Tatfahrzeug wurden gesichert. Die Unfallstelle in unmittelbarer Bahnhofsnähe sperrte die Polizei zum Zwecke der Rettungs- und Unfallaufnahmemaßnahmen.

Zeugen, die Hinweise auf den Tatverdächtigen geben können beziehungsweise den Unfall oder die anschließende Flucht beobachtet haben, melden sich bitte unter 02131 300-0.

(NGZ)
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