Kunst in Neuss Pop-up-Galerie im ehemaligen Ladenlokal

Neuss · Es ist die erste Ausstellung des Vereins Kunst.Neuss seit über einem Jahr. Aktuell zeigen 22 Mitglieder und neun Gäste ihre Arbeiten.

 Der Vorsitzende Robert Jordan und seine Stellvertreterin Susanne Altweger präsentieren die Schau: „Bei Anruf Kunst“. Der Name ist Programm: Wer sich nicht nur die Nase an der Schaufensterscheibe platt drücken möchte, kann am Telefon vorab einen Termin vereinbaren. 

Der Vorsitzende Robert Jordan und seine Stellvertreterin Susanne Altweger präsentieren die Schau: „Bei Anruf Kunst“. Der Name ist Programm: Wer sich nicht nur die Nase an der Schaufensterscheibe platt drücken möchte, kann am Telefon vorab einen Termin vereinbaren. 

Foto: Andreas Woitschützke

Neben der Famka-Galerie im Theatercafé Diva gibt es eine zweite Pop-up-Galerie in Neuss: In einem leerstehenden Ladenlokal an der Sebastianusstraße 4 heißt es „Bei Anruf Kunst“. 22 der etwas über 50 Mitglieder des Vereins Kunst.Neuss  – vormals Neusser Künstlerkreis – stellen in den 250 Quadratmeter großen Räumen noch bis voraussichtlich Mitte des Jahres ein breites Spektrum künstlerischen Schaffens aus. Es findet ein stetiger Austausch der Exponate statt. Und wer sich nicht nur die Nase an der Schaufensterscheibe plattdrücken möchte, sollte unter der Rufnummer 01722028449 einen Besichtigungstermin vereinbaren.

Es ist die erste Ausstellung des Vereins Kunst.Neuss seit über einem Jahr. Der Vorsitzende Robert Jordan und seine Stellvertreterin Susanne Altweger können mit der Ausstellung mehr als zufrieden sein.

Es sind auch einige neue Künstler mit dabei wie zum Beispiel Wolfgang Waldner, der über den Ausstellungsräumen wohnt. Er ist mit zwei völlig unterschiedlichen Arbeiten vertreten: Einer Impression aus dem Café Florian in Venedig und einem vierteiligen Bild, das sich dem Betrachter nicht so leicht erschließt: Es geht um eine Diskussion über die Zukunft, von weitem sind die Buchstaben W R O N G („Falsch“) zu erkennen.

Peter Lopski reizen Schönheiten in Blech: Seine Lieblingsmotive sind Autos mit Charakter und Geschichte wie der wunderschöne blaue Jaguar E. Silja Meier“s Aquarelle bieten dem Auge des Betrachter einen Hauch von Leichtigkeit, was in der Pandemie sehr wohltuend ist: Ein Paar genießt ausgelassen die Radtour durch die schöne Natur. Gisela Fritze zeigt ebenfalls Aquarelle ohne überflüssigen Schnickschnack, sie lässt die Natur wirken und so viel wie möglich weg.

Auch der jüngste Kunstförderpreisträger der Stadt Neuss stellt einige seiner Fotos in der Pop-up-Galerie aus: Amedé Ackermann zeigt klare Kante mit seinen am PC bearbeiteten Architekturfotos in Schwarzweiß. Michael Müller ist diesmal nicht mit seinen Objektkästen vertreten, aber den 3D-Charakter haben auch seine neuesten Arbeiten als ein Gestaltungselement bewahrt. Volker Sterneberg zeigt reliefartige Tiere aus Stahl. Mal dominiert die Form, mal die Umrandung des Tierkörpers. In dem ehemaligen Ladenlokal ist viel Überraschendes zu sehen. Dazu trägt auch Inge Martin mit einem Bild ohne Titel bei: Monochrome Farbflächen und abstrakte Malerei mit strenger horizontaler Linienführung ergeben ein gelungenes Bild. „Nordmeer“: Mit diesem stark abstrahierten Bild, dass die Weite des Blicks gekonnt einfängt, ist Elke Weiers ein außergewöhnliches Werk gelungen. Wie gemalt, und doch Fotografien: Die Stillleben von Hilla Baecker, ruhige, sehr aufgeräumte Kompositionen, die dem Auge des Betrachters guttun. Bei Laura Flöter drängeln sich die Motive auf der Bildfläche, ein verchromter Hase hat es zu einer exponierten Position gebracht. Die Künstlerin komponiert ihre Bilder überwiegend aus Fundstücken, die sie vor allem am Rheinufer findet. „No waste“ („kein Abfall“) lautet ihre Botschaft.

Susanne Altweger zeigt ungewöhnliche Reisefotos. Was sie da auf dem Flughafen in Chicago mit ihrer Kamera festgehalten hat, sieht aus wie ein Screenshot aus einem Sciencefiction-Film, wobei das Motiv in den Hintergrund rückt, weil die Künstlerin aus der Flughafenimpression ein Kunstwerk macht.

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