Streit wegen Filmaufnahmen Polizeieinsatz nach Streit in Südbad

Neuss · Eine Mutter soll im Bad Filmaufnahmen gemacht haben. Jetzt erhebt sie Vorwürfe.

 Ramona Matthies mit ihren Kindern vor dem Neusser Südbad.

Ramona Matthies mit ihren Kindern vor dem Neusser Südbad.

Foto: Christian Kandzorra

Ramona Matthies aus Neuss ist sauer: Die Mutter von fünf Kindern wurde am Donnerstagabend im Neusser Südbad bis zum Eintreffen einer Polizeistreife festgehalten. „Ich habe Fotos von meinen Kindern im Außenbecken gemacht“, erzählt die 36-Jährige. Die Aufnahmen sollen nach Angaben des Südbad-Leiters Alexander Bride andere Badegäste gestört haben. „Uns gegenüber haben sich Gäste massiv beschwert“, berichtet der Bad-Chef. Der Aufforderung, das Filmen mit Rücksicht auf die Persönlichkeitsrechte anderer zu unterlassen, sei Matthies nicht nachgekommen. Sie habe sich auch geweigert, ihre Personalien anzugeben, weshalb man die Polizei eingeschaltet habe. „Nach Prüfung haben meine Kollegen keine Fotos gefunden, die sie nicht hätte besitzen dürfen“, berichtet eine Polizeisprecherin. Wie Bride sagt, seien Aufnahmen von Familienmitgliedern erlaubt, solange keine anderen Gäste darauf zu sehen sind.

Die Stimmung zwischen Ramona Matthies und dem Schwimmbad-Personal dürfte bereits zuvor aufgeheizt gewesen sein: Nachdem ihr fünfjähriger Sohn eine Frau mit einer Schwimmnudel am Kopf getroffen hatte, sei dieser von einem Bademeister zurecht gewiesen worden. „Dabei ist der Frau gar nichts passiert“, betont die Mutter und erhebt schwere Vorwürfe: „Die Bademeister stehen meist in Gruppen zusammen und unterhalten sich. Dabei merken sie gar nicht, was im Becken passiert.“ Dazu Südbad-Leiter Bride: „Die Schwimmmeister erfüllen ihre Aufsichtspflicht gewissenhaft und haben die Schwimmbecken jederzeit im Blick. Die Aussage der Kundin, dass die Aufsichtspflicht vernachlässigt wird, können wir in keiner Weise bestätigen.“ Wenn Kinder und Jugendliche zu wild toben und davon andere Badegäste betroffen sind, „sprechen unsere Schwimmmeister diese natürlich an und bitten sie, dies im Sinne der anderen Gäste zu unterlassen – das ist ein ganz normaler Vorgang.“

Ein anderer Vorwurf Matthies’: Die hygienischen Zustände insbesondere in den sanitären Bereichen seien „katastrophal“, Kot und Urin seien auf dem Boden zu sehen. Dazu teilen die Stadtwerke mit, dass die Toiletten mehrfach am Tag gereinigt würden. „Sollte es insbesondere bei dem derzeit hohen Besucheraufkommen in den Hygienebereichen tatsächlich ein Vorkommnis geben, das nicht sofort von Mitarbeitern bemerkt wird, sind wir dankbar, wenn uns die Badegäste Bescheid sagen“, sagt Alexander Bride. Verunreinigungen würden sofort beseitigt.

Anmerkung der Redaktion: Normalerweise lassen wir Blaulicht-Meldungen nicht kommentieren, aber bei diesem Artikel hatten wir aus Versehen das Kommentarfeld geöffnet. Zur Transparenz lassen wir die Kommentare stehen, haben die Diskussion aber inzwischen geschlossen.

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