Neue Nutzung für Büro- und Gewerbekomplex in Neuss Ideen für Coworking Space und Startup-Szene an der Moselstraße

Neuss · Investoren kaufen das Pressehaus, aber NGZ und Kurier-Verlag bleiben Mieter am Standort.

 Pressehaus Neuss: die neue Adresse für ein Coworking-Projekt.

Pressehaus Neuss: die neue Adresse für ein Coworking-Projekt.

Foto: Janßen/Simon Janßen

Nach dem Vorbild der derzeit vielleicht coolsten Düsseldorfer Büroadresse könnte bald auch das Pressehaus an der Neusser Moselstraße in Teilen eine ganz neue Nutzung erfahren. Das Gebäude, in dem auch die NGZ-Redaktion zu Hause ist, und der dazugehörige ehemalige Druckerei-Komplex wurden jetzt an eine Neuss-Düsseldorfer Investorengruppe verkauft, die sich auf die Entwicklung von Gewerbeimmobilien spezialisiert hat.

Die neuen Eigentümer kooperieren mit den Machern des „Super(7000)“, einem innovativen Coworking-Space-Projekt in Düsseldorf-Derendorf. Das Konzept: offenes Zusammenarbeiten unterschiedlicher Menschen, Berufe und Talente an einem gemeinsamen Ort, eben dem Coworking Space. Teilweise gewerblich oder industriell genutzte Gebäude gelten wegen ihrer besonderen Atmosphäre und ungewöhnlichen Räumen als besonders geeignet für derartige Projekte.

Etwa die Hälfte der zur Verfügung stehenden Flächen im von der Neusser Gesellschaft für Buchdruckerei errichteten und mehrfach erweiterten Gebäude sind an Gesellschaften des bisherigen Eigentümers Rheinische Post Mediengruppe vermietet. Diese, darunter die NGZ-Redaktion und der Kurier-Verlag, bleiben langfristig im Gebäude. „Wir verbinden damit ein klares Bekenntnis zum Standort Neuss und ganz speziell auch dem Pressehaus an der Moselstraße“ sagt Patrick Ludwig, Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Rheinische Post Mediengruppe. Das Unternehmen setze auf Kontinuität am Standort, unterstütze aber gleichzeitig die Pläne für eine neue Nutzung von Teilen der Immobilie. „Nicht nur das Pressehaus selbst, sondern auch das gesamte Umfeld wird deutlich an Attraktivität gewinnen und eine Aufwertung erfahren“, sagt Ludwig.

Die nicht von Unternehmen der Rheinische Post Mediengruppe genutzten Flächen, die im Hause zur Verfügung stehen, sollen künftig entwickelt werden. Insbesondere für die rund 1400 Quadratmeter Büroflächen können sich die neuen Eigentümer, so Alexander Busch, der das Objekt mit dem Neusser Maklerbüro Peter Busch Immobilien vermittelt hat, eine Nutzung im Bereich Medien und Coworking vorstellen. Dazu bestehe eine Kooperation mit einem bereits erfolgreich etablierten Projekt dieser Art an der Rather Straße in Düsseldorf, dem Super(7000), dessen Vorläufer die inzwischen abgerissene „Garage Bilk“ war.

Durch die bereits für das Pressehaus mit 4500 Quadratmeter Produktions- und Hallenfläche sowie 100 Stellplätzen vorhandene Infrastruktur inklusive Glasfaserkabel, interessanten Büroformen, Loftbüros mit freier Grundrissgestaltung und Veranstaltungsflächen biete der Standort an der Moselstraße, so Busch, mit sehr guter Anbindung zur Innenstadt, ÖPNV- und Autobahnanschlüssen eine ideale Basis für eine neue, innovative Nutzung. Auch die Wirtschaftsförderung der Stadt Neuss verfolgt die Pläne für das Pressehaus mit hohem Interesse. „Wenn die Umsetzung gelingt“, sagt Andreas Galland, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung, „bekommt Neuss eine ganz neue Adresse für Coworking und die Startup-Szene.“ Daraus könne sich, auch in Kooperation mit Unternehmen in der Nachbarschaft oder anderenorts in der Stadt, eine Menge entwickeln.

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