Oldtimer-Treffen in Meerbusch Eine Zeitreise auf vier Rädern

Neuss · Die Familie Hebmüller lädt für das kommende Wochenende zu einem Treffen von Raritäten aus der Blütezeit des deutschen Karosseriebaus ein. 58 Anmeldungen sind bereits in der Neusser Nordstadt eingegangen.

 Auf diesem Bild ist ein sogenannter Tornax „Rex“-Roadster aus dem Jahr 1934 zu sehen.

Auf diesem Bild ist ein sogenannter Tornax „Rex“-Roadster aus dem Jahr 1934 zu sehen.

Foto: Hebmüller

Das seltene und daher legendäre Hebmüller-Cabrio, gebaut auf der Basis eines VW-Käfers, wird in diesem Jahr 70. Anlass für die in der Neusser Nordstadt wohnende Nachfolgefamilie des Firmengründers Joseph Hebmüller, für das kommende Wochenende, 17. und 18. August, zu einem Treffen von Raritäten aus der Blütezeit des deutschen Karosseriebaus einzuladen.

Klaus Hebmüller, Enkel von Gründer-Sohn Erich: „Wir haben immerhin 58 Anmeldungen vorliegen. Von Besitzern und Hebmüller-Automobilen, die unter anderem aus Deutschland, aber auch aus Kanada, den USA, den Benelux-Ländern, Italien und Schweden anreisen. Zum großen Teil auf eigener Achse, teils wurden die Autos aber auch per Seecontainer nach Europa verschifft.“

War allgemein der Ursprung der automobilen Entwicklung die Kutschenfertigung, ging zunächst die Entwicklung hin zum Fahrgestellbau mit Motor, auf die Karosserien verschiedenster Hersteller aufgesetzt wurden.

Erst später begann die Serienfertigung von Automobilen aus einer Hand. Die Karosseriewerke „Joseph Hebmüller Söhne“ wurden 1889 gegründet, lieferten Kutschen und Pferdewagen; 1920 begannen die vier Söhne mit dem Bau von Karosserien für das beginnende Zeitalter der Automobile. Dabei ist das 1949 aufgelegte Hebmüller-Cabriolet nur ein Modell von vielen, das sein ganz individuelles Kleid bekam. Schließlich entstanden zunächst in Wuppertal und später in Wülfrath seit den frühen zwanziger Jahren nicht nur maßgeschneiderte Karosserien, etwa auf Austro-Daimler-, Bugatti- oder Mercedes-Fahrgestellen, sondern auch kleine Serien für bekannte Firmen wie Hanomag, Ford und Opel – Luxus-Coupes, elegante Cabrios, große Limousinen, Roadster und Rennwagen bis hin zu Fahrzeugen für Handel, Gewerbe und Behörden. Ebenso wie Tempo-Dreiräder, Opel Blitz-Liefer- und Mannschaftswagen, Krupp- und Hanomag-Lastwagen, Polizeifahrzeuge und im Krieg auch schwere Geländewagen.

Vom Hebmüller-Cabrio wurden von 1949 bis 1951 immerhin etwa 700 Stück gefertigt. 2000 Stück sollten es auf Wunsch von VW werden. Doch durch Kriegseinwirkungen und einem großen Brand 1949 kam die Produktion trotz gefüllter Auftragsbücher nach und nach zum Erliegen. Das finanzielle Polster war zu dünn. 1952 schloss das Werk seine Tore.

Überblick: Die Teilnehmer des „Familientreffens“ werden am kommenden Samstag, 17. August, ab 12 Uhr im Gartencenter Toni Selders, Meerbusch, Badendonker Straße 9, eintreffen. In der Zeit von 13 bis 18 Uhr werden die verschiedenen Fahrzeuge ausgestellt und im Rahmen einer großen Parade präsentiert.

Am Sonntag ist dann vormittags eine gemeinsame Ausfahrt durch den Rhein-Kreis Neuss geplant; von 12 bis 16 Uhr sind die automobilen Raritäten dann noch einmal im „Stillstand“ anzuschauen.

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