Bildung in Neuss OGS-Nachfrage auf Rekordkurs

Neuss · Die Nachfrage bei den außerunterrichtlichen Betreuungsangeboten der Offenen Ganztagsschule (OGS) im Primarbereich steigt in Neuss weiter an. Für das nächste Schuljahr gibt es 3598 Anmeldungen. Das sind 126 mehr als derzeit.

 Immer mehr Grundschüler besuchen die außerunterrichtlichen Angebote der Offenen Ganztagsschule (OGS).

Immer mehr Grundschüler besuchen die außerunterrichtlichen Angebote der Offenen Ganztagsschule (OGS).

Foto: dpa/dpa /Daniel Bockwoldt

Das geht aus Zahlen hervor, die die Verwaltung dem Beirat Demografie in seiner Sitzung am Mittwoch, 15. Mai, vorlegen wird. Das Gremium tagt ab 18 Uhr im Ratssaal des Neusser Rathauses. Im laufenden Schuljahr nehmen 3472 Kinder an den Ganztagsangeboten (Stichtag: 15. Oktober 2018) teil. Das sind so viele wie nie zuvor. Aber der nächste Rekord ist bereits in Sicht. Laut Verwaltung liegen zum jetzigen Zeitpunkt für das Schuljahr 2019/20 vorläufige Anmeldungen für 3598 Kinder vor.

Die Stadt bereitet sich auf weitere Nachfrage in den kommenden Jahren vor. Derzeit beträgt die Betreuungsquote 58,8 Prozent. Mittelfristig plant die Stadt mit einer OGS-Betreuungsquote von im Schnitt rund 75 Prozent der Grundschüler. Im laufenden Schuljahr konnten 84 Platzwünsche nicht erfüllt werden. Für die Eltern ist dies oft ein großes Problem, gerade mit Blick auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Bei den 84 nicht erfüllten Platzwünschen hat es sich laut Verwaltung zu einem Großteil aber nicht um dringend benötigte Plätze wegen Berufstätigkeit der Eltern gehandelt. Für die Betroffenen ist dies aber ein schwacher Trost.

Auf Sicht verfolgt die Stadt das Ziel, für jedes Kind, für das ein Betreuungsplatz in der OGS gewünscht wird, ein entsprechendes Angebot zur Verfügung zu stellen. Die Politik hat dafür bereits erforderliche Beschlüsse gefasst. So wurde, nachdem im Sommer 2017 zunächst 300 OGS-Plätze fehlten und sich die Elterninitiative „Ein OGS-Platz für jedes Kind“ formierte, um Druck auf die Politik auszuüben, die bis dato geltende Obergrenze von 3200 Plätzen vom Stadtrat aufgehoben. Zudem wurde das Ziel formuliert, in Zukunft für jedes Kind einen OGS-Platz zur Verfügung stellen zu wollen. Aber dieses Ziel ist durchaus ehrgeizig.

Denn einerseits muss natürlich der entsprechende Platz geschaffen werden. Das Platzangebot wird daher in Abstimmung mit den Grundschulen und den Trägern der Betreuungsangebote nach und nach ausgebaut. Aber auch Personal muss gefunden werden. Denn nicht nur in Neuss wächst die Nachfrage nach OGS-Plätzen. Auch in anderen Städten steigt der Bedarf, entsprechend gefragt ist das Personal. Und natürlich geht es auch um Geld. Die OGS-Finanzierung fußt auf drei Säulen: Land, Kommune, Eltern. Das Land NRW hat seine Förderung zuletzt erhöht.

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