Pandemie in Neuss Obdachlose suchen Schutz vor Corona

Neuss · Anwohner aus der Innenstadt berichten über eine Zunahme von Obdachlosen, die in diesen Wochen unter freiem Himmel schlafen. Dieser Eindruck deckt sich jedoch nicht mit den Zahlen der Stadt – im Gegenteil.

 Ein Mann, der in seinem Schlafsack am Marienkirchplatz übernachtet.

Ein Mann, der in seinem Schlafsack am Marienkirchplatz übernachtet.

Foto: Neuß-Grevenbroicher Zeitung/NGZ

Jetzt, wo die Tage länger werden und die Temperaturen steigen, sind sie wieder häufiger im Stadtgebiet zu sehen. Sie übernachten unter freiem Himmel an der Neustraße, der Krefelder Straße oder am Rheinischen Landestheater. Doch der Eindruck mancher Innenstadt-Anwohner, Obdachlose würden sich wegen der Corona-Pandemie und der möglichen Ansteckungsgefahr lieber im Freien aufhalten als in einer Einrichtung zu übernachten, deckt sich nicht mit den Fakten, die die Stadt liefert – im Gegenteil. Denn wie das Neusser Sozialamt auf Nachfrage mitteilt, sind die Wohnungslosenzahlen für untergebrachte, alleinstehende Männer um rund 20 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung sei auch bei den Neuaufnahme-Anfragen deutlich zu erkennen.