Bürgermonitor hilft Hallenbesitzer Parkchaos an der Herbert-Karrenberg-Straße

Neuss · Anwohner der Straße sind verärgert über die vielen Falschparker. Die Verwaltung meint, es gebe keine Möglichkeit, die Situation zu verbessern.

 Dieses Auto wurde einfach direkt vor dem Park abgestellt.

Dieses Auto wurde einfach direkt vor dem Park abgestellt.

Foto: Anwohner

Die Parkplatzsuche an der Herbert-Karrenberg-Straße, die in unmittelbarer Nähe zur Neusser Innenstadt liegt, ist für die Anwohner zum Glücksspiel geworden. Rosmarie Schumacher wohnt seit mehr als 20 Jahren dort, aber „so schlimm wie jetzt war die Parksituation noch nie – und es wird immer schlimmer“, erzählt sie stellvertretend für einige Anwohner. Die Herbert-Karrenberg-Straße ist die letzte Straße vor dem Stadtgarten ohne Parkticket, und das nutzen viele aus.

An Werktagen ist die Straße schon früh morgens ein Parkplatz für Berufstätige, die ihr Auto abstellen und durch den Park in die Innenstadt zur Arbeit gehen. Die Pkw stehen dann bis abends vor der Haustür und erschweren die Parksituation, besonders für Bewohner ohne Einstellbucht oder Garagenstellplatz. „Manche Autos werden auch für mehrere Wochen abgestellt und nicht bewegt, bis sie wieder abgeholt werden“, erzählt ein Nachbar. Auf Nachfrage bei der Polizei sei den Anwohnern gesagt worden, dass man mit gültiger Plakette beliebig lange parken könne. Die Pkw ohne Neusser Kennzeichen konnten bei einem Besuch vor Ort in Augenschein genommen werden. Mönchengladbacher, Düsseldorfer, Krefelder und Viersener Autofahrer parken vor den Häusern von Schumacher und ihren Nachbarn.

Zudem werde die Straße auch als Abkürzung benutzt, um die Ampel an der Ecke Schorlemerstraße/Jülicherstraße zu umgehen – Lkw seien davon nicht ausgenommen. Zu besonderen Veranstaltungen spitze sich die Lage weiter zu, sodass die Grünfläche des Parks ebenfalls als Parkfläche umfunktioniert wird. Die Grünfläche unmittelbar neben der Straße sei durch die Falschparker, die sich zudem im durch Schilder gekennzeichneten absoluten Halteverbot auf der Parkseite befinden, nicht mehr vorhanden. Auf Nachfrage bei der Stadt nach Möglichkeiten, wie die Parksituation entspannt werden könne (Anliegerstraße mit Anliegerparken oder ein Durchfahrverbot), antwortete Stadtsprecher Tobias Spange: „Die Straße kann keine Anliegerstraße werden, da solche Straßen nur im Bereich der Innenstadt eingerichtet werden, die Herbert-Karrenberg-Straße gehört nicht mehr in diesen Bereich.“

Zudem würde bei einer Einrichtung einer solchen Anliegerstraße mit Anliegerparken nur ein Verdrängungseffekt erzielt werden, der die angespannte Parksituation auf andere Straßen verlagere, so Spange. Auch ein Durchfahrverbot für Nicht-Anlieger käme nicht in Betracht, weil dies die Lage nicht entspannen würde. „Bereits ein Besuch bei Tante Erna wäre ein Anliegen, und somit ein Grund zur Durchfahrt“, sagt der Stadtsprecher. Und ob diese Tante dann wirklich existiere, sei für die Polizei bei einer Kontrolle des Durchfahrverbots nicht überprüfbar. Den Anwohnern bleibt demnach nichts anderes übrig, als Fremdparker, die auf der Seite des Stadtparks oder im Stadtpark parken, zu melden und auf Besserung zu hoffen. „Wir möchten eigentlich nur, dass der Park ein Park ist und keine Parkfläche und, dass unsere Einfahrten nicht zugestellt werden“, so ein Anwohner.

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