Auszeichnung in Neuss Rheinlandtaler für Niels Elsäßer

Neuss · Der Landschaftsverband Rheinland hat Niels Elsäßer aus der Nordstadt am Montagabend für sein ehrenamtliches Engagement in der Kategorie Gesellschaft ausgezeichnet.

 Bei der Verleihung im Rathaus (v.l.): Bürgermeister Reiner Breuer, Niels Elsäßer, Jürgen Wilhelm (LVR) und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. 

Bei der Verleihung im Rathaus (v.l.): Bürgermeister Reiner Breuer, Niels Elsäßer, Jürgen Wilhelm (LVR) und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. 

Foto: Susanne Dobler

Seit knapp zehn Jahren leitet er die Offene Tür Barbaraviertel in der Neusser Nordstadt, mit der 2021 hinzugekommenen „Dependance“ in Trägerschaft der katholischen Jugendagentur wurde ein weiterer Treff- und Anlaufpunkt für junge Menschen im Viertel gegründet, der einen geschützten Raum bietet – frei von Diskriminierung und unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Nationalität oder Religion. Das Engagement, das Niels Elsäßer und sein Team seit Jahren leisten, bleibt nicht unbemerkt – und auch nicht unausgezeichnet. Denn am Montag durfte der 40-Jährige im Rathaus den „Rheinlandtaler“ des Landesverbandes Rheinland (LVR) in der Kategorie Gesellschaft entgegennehmen.

Der Verband macht regelmäßig herausragende Verdienste im Hinblick auf gesellschaftliches und kulturelles Engagement sowie besondere kulturwissenschaftliche oder künstlerische Leistungen sichtbar. Zur Kategorie „Gesellschaft“ gehören unter anderem die Themengebiete Soziales, Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen oder von Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie Bildung und Erziehung.

Teamplayer Elsäßer hob in seiner Dankesrede den Gemeinschaftsgedanken hervor: „Ab sofort in der illustren Liste der Träger und Trägerinnen dieser Auszeichnung verewigt zu sein, ehrt mich – allerdings kann und will ich diese Ehre keinesfalls ganz für mich allein beanspruchen“, machte er deutlich. In manchen Punkten sehe er sich deshalb lediglich „als eine Art leitender Stellvertreter für Teamleistungen, die mir großen Respekt und enorme Dankbarkeit gegenüber allen Beteiligten abringen“. Die Chance, jungen Menschen entgegen teils widrigster Lebensumstände ein kleines bisschen Freude, Halt und Hoffnung vermitteln zu können, lasse sich allerdings „durch keinen Preis der Welt aufwiegen“, so Elsäßer, der gleichzeitig ins Gedächtnis rief, dass die von ihm und seinem Team geleistete Quartiersarbeit keineswegs nur Kinder und Jugendliche einbezieht. Allgemeine soziale Beratung und Unterstützung werde jungen Erwachsenen, Mittelalten oder Senioren nämlich genauso zuteil – schließlich seien sie oftmals in mindestens ebenso großem Ausmaß hilfsbedürftig.

Bereits zuvor hob Jürgen Wilhelm, stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, die Vielfältigkeit von Niels Elsäßers Schaffen hervor – in einem Viertel geprägt durch verschiedene Sprachen, Kulturen und Nationalitäten. Elsäßer und sein Team „unterstützen und begleiten junge Menschen, ihre individuelle Persönlichkeit zu entfalten und zugleich ihren Stadtteil positiv mitzugestalten und mitzuverändern. Gewinnbringend für sich selbst und für das Barbaraviertel“, so Wilhelm.

Um dieses große Vorhaben zu erreichen, habe Elsäßer im Laufe der vergangenen Jahre verschiedene Wege eingeschlagen, dabei sowohl langfristige Projekte verfolgt, aber auch kurzfristige Angebote für die Menschen im Barbaraviertel bereitgestellt – „immer orientiert an der Lebenswelt, den Problemen und Wünschen der jungen Leute“, so Wilhelm. Den Einsatz fürs Quartier unterstrich der stellvertretende Vorsitzende, indem er Aktionen wie das kostenlose Adventsessen, die Beteiligung am Dreck-weg-Tag, die Funktion als Ausgabestelle der Neusser Tiertafel oder die Beratungs- und Hilfeangebote der „Dependance“ für Eltern und andere Familienangehörige ansprach.

„Wenn ich auf diese beispielhafte Sammlung seines Wirkens und seiner Erfolge blicke, sehe ich einen überaus engagierten, aktiven Vordenker und Macher, der sowohl sein berufliches als auch sein privates Handeln den Menschen im Barbaraviertel und der Stadt Neuss widmet“, sagte Wilhelm und fügte hinzu: „In Zeiten, in denen wir an vielen Ecken und Enden krisenbedingte Spaltungen unserer Gesellschaft wahrnehmen, setzt er sich aktiv für Zusammenhalt und Gemeinschaft ein.“

Ihren Dank sprachen im Rathaus auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Bürgermeister Reiner Breuer aus. „Engagierte Menschen wie Niels Elsäßer sind unentbehrlich, wenn es darum geht, einen zeitgemäßen Heimat-Begriff zu leben“, machte Petrauschke deutlich.

Eine direkte Verbindung zum Kreis gebe es über die gemeinsame Beteiligung am Bundesprojekt „Demokratie Leben“. Seit 2015 ist der Rhein-Kreis Neuss Partner in dem Programm, das Menschen und Projekte unterstützt, die vor Ort demokratische Kultur gestalten und stärken. „Sie, lieber Herr Elsäßer, gehören zu diesen aktiven Menschen“, so der Landrat.

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