Niedergermanischer Limes Neuss begeht ersten Jahrestag als Welterbe-Stadt

Neuss · Vor einem Jahr wurde der Niedergermanische Limes vom Unesco-Welterbekomitee zur Welterbestätte ernannt. Auch in Neuss kann man auf Römer-Spurensuche gehen.

 Die Karte zeigt den Verlauf des Niedergermanischen Limes.

Die Karte zeigt den Verlauf des Niedergermanischen Limes.

Foto: Karte: Steve Bödecker, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, Grafik: Martin Pütz, LVR-LandesMuseum Bonn; Kartengrundlage GLOBE Task Team and others

Happy Birthday, Welterbestadt Neuss! Vor einem Jahr wurde der Niedergermanische Limes vom Unesco-Welterbekomitee zur Welterbestätte ernannt. Die Stadt arbeitet seither an Konzepten, das Römer-Erbe noch stärker zu betonen und bestenfalls auch touristisch mehr davon zu profitieren. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) organisiert unterdessen eine „Welterbe-Geburtstagsveranstaltung“, die am Sonntag, 31. Juli, 11 bis 17 Uhr, unter dem Motto „Grenzen des Römischen Reiches – Niedergermanischer Limes“ in den Archäologischen Park Xanten lockt. Verschiedene Mitmachaktionen und Führungen machen das Welterbe an diesem Tag für die Besucher erfahrbar.

Spannende Einblicke in das Leben entlang der Grenze bietet unter anderem eine Werft, in der römische Schiffe nachgebaut werden, die einst auf dem Rhein unterwegs waren. Die jüngeren Besucher können sich, ausgestattet mit einem ausleihbaren Welterbe-Rucksack, im Archäolgischen Park Xanten auf Entdeckungstour begeben.

Der Niedergermanische Limes war ein 385 Kilometer langer Teil der Außengrenze des Römischen Reichs. Er reichte vom heutigen Bad Breisig bis zum niederländischen Seebad Katwijk und bestand nicht aus befestigten Wallanlagen, sondern folgte der Flussgrenze, daher wird der Niedergermanische Limes auch „Nasser Limes“ genannt. Der Rhein bildete die östliche Grenze der Provinz Niedergermanien (Germania inferior). 220 Kilometer dieser Grenze zogen sich durch das Rheinland, entlang der Strecke gibt es in NRW insgesamt 19 Kommunen – darunter auch Neuss – mit wichtigen Fundplätzen des römischen Militärs.

Zu den bedeutendsten zählt das Castrum Novaesium in Gnadental. Entdeckt wurde das frühere Legionslager Ende des 19. Jahrhunderts vom Neusser Archäologen Constantin Koenen. Es wird daher auch als „Koenen-Lager“ bezeichnet. Zur Römer-Zeit galt für die Grenzregion zudem: Wachtürme – wie zum Beispiel Am Reckberg – und Kastelle sicherten den Waren- und Personenverkehr.

(abu)
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