An der Rennbahn Im Einsatz für mehr Skate-Kultur in Neuss

Neuss · Am Park an der Rennbahn sind Skater zwischen fünf und 40 Jahren unterwegs. Ein neues Projekt soll die jetzt Community unterstützen und die Skate-Kultur weiterbringen. Dafür hat sich ein Sozialpädagoge etwas besonderes ausgedacht.

 Der Skatepark an der Rennbahn ist beliebt. Das Haus der Jugend setzt sich dort für das Skaten in Neuss ein. 
  Foto: Sophie Berns

Der Skatepark an der Rennbahn ist beliebt. Das Haus der Jugend setzt sich dort für das Skaten in Neuss ein. Foto: Sophie Berns

Foto: Sophie Berns

Die Skater im Rennbahnpark hört man schon von weitem, wenn man auf den Skatepark zu läuft. Von Anfängern bis Fortgeschrittenen sind dort alle dabei und probieren sich auf ihren Skateboards aus. Wer selber keins hat, kann es sich im Moment bei Janosch Holland ausleihen, der mit dem Skateprogramm vom Haus der Jugend Neuss ein paar Tage in der Woche mit Verpflegung und Ausrüstung vor Ort ist. „Wir wollen mit dem Projekt vor allem den Skate-Sport in Neuss unterstützen und den Bereich der Skate-Kultur weiterbringen“, sagt Holland, der hauptberuflich als Sozialpädagoge beim Haus der Jugend angestellt ist. „Das hält einfach die Community zusammen, wenn die Leute merken, dass sie hier gewollt sind.“ Vor Corona gab es auch einen Wettbewerb, bei dem Skater in verschiedenen Alters- und Professionalitätsgruppen gegeneinander antreten konnten. „Auch Lenni Janssen war mal hier in Neuss skaten“, erzählt Holland. Für das nächste Jahr hoffen sie, dass das Festival mit dem Wettbewerb wieder stattfinden kann. „Gerade die Eltern der jüngeren Kinder finden es gut, dass hier ab und zu ein paar Pädagogen stehen und helfen, wenn Hilfe gebraucht wird“, sagt Simon Tressin, Kulturpädagoge und freier Mitarbeiter beim Haus der Jugend. Finanziert wird das Skateprogramm vom Jugendamt der Stadt, mit breiter Zustimmung aus der Politik. Täglich seien am Park 30 bis 50 Menschen, die skaten, scootern oder BMX fahren. „Am Wochenende ist natürlich mehr los, aber wenn wir hier sind, sind immer viele da. Selbst wenn es regnet“, meint Holland. „Wegen der Corona-Auflagen musste das Ordnungsamt sogar Leute wegschicken, so groß war die Nachfrage.“ Viele derjenigen, die sich vor 2016 dafür eingesetzt haben, dass der Skatepark gebaut wird, seien jetzt selber hier auf dem Board unterwegs. Dementsprechend reicht die Altersgruppe der Sporttreibenden weit. „Von fünf- bis 40-jährigen ist wirklich alles mit dabei“, sagt Holland. Oft kämen Kinder während außerhalb der Ferien nach dem Unterricht und die Erwachsenen nach Feierabend, um eine Runde zu drehen. Christoph (12) ist erst das zweite Mal am Skatepark, findet das Projekt aber sehr gut. „Man bekommt hier Hilfe, wenn man sie will und wenn nicht, wird man auch zu nichts gezwungen.“ Auch Rici (25) mag die Aktion. „Man bekommt Kaffee und kann sich unterstellen, wenn es regnet. Das ist schon sehr viel mehr als vorher.“ Sie skatet im Park im Rennbahnpark seit es ihn gibt, also circa fünf Jahre lang. Angefangen habe sie einfach, weil es Spaß gemacht hat. „Vorher ist man mit dem Board auf der Straße rumgefahren. Jetzt wo es den Skatepark gibt, ist das natürlich viel cooler.“ Und mit der Aktion vom Haus der Jugend sei es gleich noch besser. Janosch und Simon sind auch nächste Woche noch drei Tage am Park. Dann machen sie erstmal Pause, aber nur, um vom 31. August bis zum 5. Oktober immer Dienstags wieder da zu sein. Sophie Berns

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