Kreisheimatbund Neuss Erinnerungen an Max Tauch

Neuss · Ein wahrlich großer Neusser wäre am Donnerstag 85 Jahre alt geworden: Max Tauch. Aus diesem Anlass erinnerte der Kreisheimatbund Neuss an den 2015 verstorbenen Neusser Kunsthistoriker, Museumsdirektor und rheinischen Heimatfreund – und ehrt ihn mit einem Buch.

 Sie stellten das Buch vor (v.l.): Beate Pricking, Karl Emsbach, Klaus Karl Kaster, Peter Ströher und Stephen Schröder.

Sie stellten das Buch vor (v.l.): Beate Pricking, Karl Emsbach, Klaus Karl Kaster, Peter Ströher und Stephen Schröder.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Max Tauch wurde am 25. Juni 1935 in Opladen geboren, wurde aber spätestens Mitte der 50er Jahre Neusser als Schüler des Abendgymnasiums. Prägend war dann seine Zeit als Leiter des Clemens-Sels-Museums von 1975 bis 1998. Aber auch nach seiner Pensionierung blieb er seiner Heimatstadt mit zahlreichen kunstgeschichtlichen Vorträgen und Veröffentlichungen aufs Engste verbunden.

Weit über die Grenzen seiner Heimatstadt hinaus beliebt waren seine Führungen. „Max Tauch war ein Erfolgsgarant“, erinnert sich Ludger Baten, bis 2017 mehr als 20 Jahre NGZ-Redaktionsleiter und seither Chefreporter. Mehr als 60 Jahre schrieb Max Tauch in der NGZ, schon zu Schülerzeiten, sein letzter Beitrag „Karneval und Kirche“ erschien am 9. Januar 2015, genau acht Tage vor seinem Tod am 17. Januar 2015.

Vielfältige Ehrungen würdigten den alle Zeitgenossen überzeugenden Kunsthistoriker. 1999 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Ritter des Ordens vom Hl. Papst Silvester. Unter den regionalen Orden ragen der „Rheinlandtaler“ des Landschaftsverbandes Rheinland (2002) und der „Hermann-von-Hessen-Preis“ der Vereinigung der Heimatfreunde Neuss (2008) heraus.

Weit über 500 Veröffentlichungen des kompetenten Kunsthistorikers und gelebten Rheinlandfreundes sind auch heute noch einsehbar. Das reicht von seiner Dissertation 1967 an der Universität zu Bonn, an der Max Tauch mit „Der Beichtstuhl in den katholischen Kirchen des deutschen Barock“ promovierte, bis zu seinem monumentalen Werk „Das Neusser Münster – Geschichte, Architektur, Ausstattung“ zum 800-jährigen Jubiläum der Grundsteinlegung der Hauptkirche in der Innenstadt 2009. Als „Ehrenpatöhm“ der St. Quirinus Schötzejeselle trug er darüber hinaus unendlich viel zur Erforschung des Brauchtums des Stadt- und Pfarrpatrons bei.

Nun hatte Beate Pricking, die Präsidentin des Kreisheimatbundes, die Idee, den herausragenden Autoren Max Tauch anlässlich seines 85. Geburtstages selbst durch ein Buch zu ehren. Mit dem Historiker Karl Emsbach fand sie einen erfahrenen Mitstreiter, der für Konzeption und Realisation steht. Das vollendete repräsentative Werk „Kunst – Kirche – Kultur, Erinnerungen an Dr. Max Tauch“ wurde nun in Neuss vorgestellt. Eingeladen hatte Ulrich Brombach, Vorstand der Gemeinnützigen Wohnungs-Genossenschaft Neuss, in den großen Sitzungssaal der GWG am Markt.

Karl Emsbach hatte zwei Teile konzipiert: Texte über Max Tauch und Texte von Max Tauch. Im ersten Teil kommen Zeitzeugen - Freunde, Kollegen, Weggefährten - zur Wort: „So einen vergisst man nicht!“ Dabei handelt es sich meist um überarbeitete Reden, die anlässlich einer Veranstaltung am 25. Juni 2018 – Max Tauch wäre 83 Jahre geworden – im Clemens-Sels-Museum gehalten wurden. Im zweiten Teil sind mehr als 50 prägnante, oft humorige Kurzgeschichten veröffentlicht, die Max Tauch für seine Serie „Frommes Rheinland“ in der Neuß-Grevenbroicher Zeitung zu heimatlicher Kunst und Religion verfasst hat. Allein dieser Teil, von Peter Ströher, dem Geschäftsführer des Kreisheimatbundes Neuss, und Kreisarchivar Stephen Schröder sorgfältig redigiert, macht den Band lesenswert. Max Tauch-Enkel Niklas (23) war bei der Vorstellung dabei und freute sich über das attraktive Buch.

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