Bauvorhaben in Neuss stocken seit Langem Neue Ingenieure für das Gebäudemanagement

Neuss · Die Erhöhung des Gehalts für Ingenieure scheint bei der Stadt zu fruchten. Die ersten offenen Stellen konnten bereits besetzt werden.

Sieben plus sieben. So lautet die Losung, mit der das städtische Gebäudemanagement (GMN) besser für die Zukunft aufgestellt werden soll. Um den Stau bei den vorhandenen Aufträgen endlich aufzulösen und mehr Tempo in Bauvorhaben zu bekommen, galt es, eine Lücke zu schließen. Die Ausgangssituation: Ingenieure sind auf dem Arbeitsmarkt heiß begehrt, 14 Stellen müssen besetzt werden – und damit dies gelingt, hat die Stadt das Gehalt für Ingenieure angehoben. Diese Maßnahme scheint zu fruchten. Sieben Stellen konnten laut Peter Fischer, Sprecher der Stadt Neuss, bereits besetzt werden. Bei sieben weiteren laufen Gespräche. Die Hoffnung im Rathaus: Bald ist die Mannschaftsstärke zusammen, die es braucht, um der immer größeren Flut an Aus-, Um- und Neubaumaßnahmen Herr zu werden.

Das nächste große Paket steht allerdings schon gepackt da, wurde im Schulausschuss geschnürt und im Finanzausschuss auf den Weg gebracht: die baulichen Maßnahmen mit Blick auf die Schulentwicklungsplanung ab dem Schuljahr 2019/2020. Schon jetzt hinkt das Gebäudemanagement bei zahlreichen Maßnahmen zeitlich deutlich hinterher, an vielen Schul-Standorten sind daher Container-Lösungen fast schon zur Festinstallation geworden – dabei sollten sie allenfalls eine Übergangslösung sein. Das Geld für Baumaßnahmen hat die Politik bereitgestellt, aber es mangelte angesichts des zu knappen Personals an der Umsetzung. Das Ergebnis: Frust bei Lehrern, Schülern und Eltern, ein scharfer Ton zwischen Politik und GMN – und die Suche nach Lösungen, um das GMN zu entlasten.

Ob die jetzt von der Politik auf den Weg gebrachten baulichen Maßnahmen mit Blick auf die Schulentwicklungsplanung den Zeitplan nicht ebenfalls reißen, steht in den Sternen. „Wenn man etwas mit oberster Priorität auf die Maßnahmenliste setzt, muss an anderer Stelle etwas in der Priorität nach hinten gestuft werden“, sagt Peter Fischer. Das allerdings ist unpopulär und angesichts einer langen Liste an Begehrlichkeiten auch schwierig. Es ist ein bisschen, als müsste man jemandem, der beim Straßenverkehrsamt ein Nümmerchen gezogen hat und gleich dran ist, sagen: Kommen Sie morgen wieder, denn wir müssen was dazwischen schieben. Das hört niemand gern und führt zu Unmut.

Aber es ist auch Druck da: Die Schülerzahlen steigen, es müssen entsprechende Plätze geschaffen werden. Da die Zügigkeit der wachsenden Comenius-Schule ab 1. August zum Beispiel auf sechs erhöht wird, muss die Verwaltung eine Planung und Kostenschätzung für die notwendigen Räume für die Sekundarstufe II sowie die Erweiterung der Mensa erstellen. Vorsorglich soll zugleich schon mal eine Planung für den provisorischen Einsatz von Containern mitgeliefert werden.

Zudem werden die städtischen Gymnasien in den Blick genommen. Die Frage lautet, ob wegen des Umstiegs von G8 auf G9 bauliche Maßnahmen erforderlich werden. Für die Realschule Holzheim, die auf drei Züge erweitert werden soll, soll ebenfalls eine Planung und Kostenschätzung vorgelegt werden. Außerdem soll die Verwaltung die Machbarkeit von Erweiterungen der Janusz-Korczak-Gesamtschule und der Gesamtschule an der Erft prüfen. Das alles ist allerdings nur die kurz- und mittelfristige Planung. Angesichts wachsender Schülerzahlen muss die Verwaltung bereits jetzt auf Standortsuche gehen, weil langfristig wohl eine neue weiterführende Schule gebaut werden muss.

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