Nachruf auf einen beliebten Neusser Seelsorger Ein Requiem für Pfarrer Freund

Neuss · Den Draht in „seine“ St.-Andreas-Gemeinde hat Pfarrer Franz-Josef Freund nie abreißen lassen. Deshalb war die Betroffenheit in Norf groß, als sich die Nachricht verbreitete, dass der Seelsorger in seiner Kölner Heimat im Alter von 90 Jahren verstorben ist.

 Franz-Josef Freund war von 1982 in 1999 Pfarrer in Norf.

Franz-Josef Freund war von 1982 in 1999 Pfarrer in Norf.

Foto: Andreas Woitschützke

Er wurde am Mittwoch in Köln-Longerich beigesetzt, doch am Sonntag (30.) will die Gemeinde ihn mit einer Gedenkveranstaltung ehren. Die 36 Plätze, die die Andreas-Kirche wegen der Abstandsregeln in Corona-Zeiten den Gläubigen noch bietet, waren schnell „ausgebucht“, als die Nachricht bekannt wurde, dass die Messe um 10 Uhr zu einer Art Requiem für Pastor Freund wird. Die Gemeindeleitung beschloss deshalb, die Zeremonie live auf den Kirchhof zu übertragen. Das gelingt allerdings nur mit Ton und nicht mit bewegten Bildern.

Die Messe wird Pfarrer Wolfgang Vossen zelebrieren, der in Norf seine erste Kaplanstelle hatte und in Freund, „seinem“ ersten Pfarrer, einen wahren Freund und Förderer fand, wie er dankbar betont.

Pfarrer Freund wechselte im Juni 1982 nach Norf. Seine Ernennung stand zwar schon Wochen vorher fest, doch wollte der 1957 von dem aus Neuss stammenden Josef Kardinal Frings geweihte Seelsorger sein silbernes Priesterjubiläum noch in seiner Kölner Gemeinde feiern. Das Goldjubiläum 2007 mit Ernennung zum „Erzbischöflichen Rat“– da war Freund schon emeritiert und seit 1999 auch wieder in Köln – feierte er aber in Norf.

Freund sei ein Mann gewesen, sagt Vossen, „dem die Menschen am Herzen lagen“. Deswegen war er auch immer ansprechbar, wenn er mit dem Rad im Ort unterwegs war. Zudem war Freund als Kenner der Kirchenmusik ein Förderer des Andreas-Chores und entdeckte – für einen Kölner nicht selbstverständlich – sein Herz für die Schützen. 15 Jahre war er Präses der Bruderschaften im Bezirk Neuss, deren Bezirksbundesmeister Thomas Schröder erklärt: „Sein Name war sein Leitspruch“.

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