Zentrale Anlaufstelle in der Neusser Nordstadt Das neue „Hauptquartier“ der Diakonie

Neuss · Der durch Fusion gewachsene Sozialverband hat das ehemalige Willi-Graf-Haus für eigene Zwecke umgebaut. Neben Verwaltung und Vorstand bündelt er an der Venloer Straße seine meisten Beratungsangebote. Freitag war Eröffnung.

 Festgäste: Klaus Gravemann (Aufsichtsrat), Bernd Gellrich, Bürgermeister Reiner Breuer, Christoph Havers,Hermann Gröhe MdB, Superintendent Dietrich Denker, Pfarrer Sebastian Appelfeller und Oberpfarrer Guido Assmann (v.l)

Festgäste: Klaus Gravemann (Aufsichtsrat), Bernd Gellrich, Bürgermeister Reiner Breuer, Christoph Havers,Hermann Gröhe MdB, Superintendent Dietrich Denker, Pfarrer Sebastian Appelfeller und Oberpfarrer Guido Assmann (v.l)

Foto: Georg Salzburg(salz)

Im vergangenen Jahr wurde die Fusion der Diakonischen Werke von Stadt und Rhein-Kreis Neuss vollzogen, jetzt hat der so entstandene Sozialverband mit 1000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 65 Millionen Euro auch ein neues „Hauptquartier“. Das wurde am Freitag im ehemaligen Willi-Graf-Haus an der Venloer Straße in Dienst genommen.

Mit 1200 Quadratmetern Nutzfläche bietet das Haus, das 37 Jahre lange als Dependance des katholischen Familienforums Edith Stein betrieben worden war, nicht nur 50 Mitarbeitern Platz. Unter seinem Dach wurden auch viele Beratungsdienste gebündelt. Untermieter sind nur die Stadt, die gerade erst ihren Lotsenpunkt als Anlaufstelle für die Senioren in der Nordstadt eröffnet hat, und der evangelischen Kirchengemeindeverband. Er hat im Souterrain des auf fünf Etagen genutzten Gebäudes ein Gemeindebüro eingerichtet, wo Astrid Tiburski und Monika Seebert Ansprechpartnerinnen für die vier evangelischen Gemeinden in Neuss sind.

 Wegmarke: Die Diakonie zeigt mit ihrer Zentrale auf der Furth Präsenz.

Wegmarke: Die Diakonie zeigt mit ihrer Zentrale auf der Furth Präsenz.

Foto: Christoph Kleinau

Der neue Verwaltungssitz wurde von den Kölner Architekten Walter Maier und Uwe Jens umgebaut. Sie standen vor der Aufgabe, aus einem Familienbildungszentrum mit meist großen Räumen ein Bürohochhaus zu machen. „Wir haben das Gebäude im Inneren ganz neu aufgeteilt“, fasst Jansen die gut einjährige Umbauzeit zusammen, bei der auch Fenster, Decken, Böden und die Haustechnik ausgetauscht wurden. Gesamtinvestition: 1,8 Millionen Euro – plus Kaufpreis.

 Architekten des Umbaus: Walter Maier (l.) und Uwe Jansen.

Architekten des Umbaus: Walter Maier (l.) und Uwe Jansen.

Foto: Christoph Kleinau

So grundlegend habe man erst gar nicht umbauen wollen, sagt Diakonie-Vorstand Christoph Havers, weil das Haus anfangs zu groß schien. Jetzt passt es gerade – und könnte schon bald zu klein werden. Denn auf die Diakonie, die ja fusioniert hat, um künftiges Wachstum besser zu organisieren, kämen viele neue Projekte zu. Um die wird sich ein neuer Vorstand kümmern. Denn Christoph Havers scheidet Ende des Jahrenaus Altersgründen aus der mit Bernd Gellrich gebildeten Doppelspitze aus. Sein Nachfolger wird Christian Lüder, derzeit noch Geschäftsführer der Katholischen Kliniken Oberberg in Engelskirchen. Der 49-jährige Jurist, seit 20 Jahren im Krankenhauswesen tätig, übernimmt bei der Diakonie Verantwortung für Finanzen, Personal und IT. Er lebt in Uedesheim und gehörte zwölf Jahre dem Aufsichtsrat der Diakonie Neuss an.

Nach einer Andacht mit Pfarrer Sebastian Appelfeller war es Bürgermeister Reiner Breuer, der die Diakonie auf der Furth begrüßte. Er sei froh, sagte Breuer, dass die Diakonie im größten Neusser präsent sei und als Partner der Stadt Wirkung entfaltet. „Der Stadtteil hat es nötig“, sagte Breuer beim Festakt im Willi-Graf-Saal. Der NS-Widerstandskämpfer ist zwar nicht mehr Namensgeber für das Haus, das Andenken an ihn und Hans und Sophie Scholl sowie Christoph Probst von der „Weißen Rose“ wird aber wach gehalten.

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