Modellversuch an Neusser Schulen Stadt startet noch dieses Jahr mit Fitnesstest bei Grundschülern

Neuss · An einigen ausgewählten Grundschulen wird die Stadt noch in diesem Jahr die sportliche Begabung und die Motorik aller Kinder der zweiten Klasse testen und bewerten. Damit ist noch keine Entscheidung in der Frage gefallen, ob aus dieser „Talentsichtung“ ein flächendeckendes Programm mit einer längeren Laufzeit von fünf Jahren gemacht wird.

 Uwe Talke: „Die Verwaltung will das ausprobieren.“

Uwe Talke: „Die Verwaltung will das ausprobieren.“

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Aber die Sportpolitik bewertet das Projekt positiv und gab einem Testlauf, um den Sportreferent Uwe Talke bat, grünes Licht. Im November wird sie sich über die ersten Erfahrungen berichten lassen. Bis dahin ist auch der FDP-Antrag, Sportmotoriktests ab 2019 in allen Grundschulen zum Regelfall zu machen, ruhend gestellt.

Die Fitness der Kinder zu erfassen, geschieht aus zwei Gründen. Zum einen sollen besondere Begabungen erkannt und den Kindern bei der Suche nach der Sportart, für die sie augenfällig das größte Talent haben, geholfen werden – und das inklusive der Vermittlung an einen der 104 Sportvereine der Stadt. Zum anderen sollen möglichst früh Entwicklungsstörungen bei Kindern erkannt werden, damit gegengesteuert werden kann. Dieser präventive Gedanke macht aus Sicht von Kreisdirektor Dirk Brügge den meisten Sinn und findet auch im „Masterplan Leistungssport“ seinen Niederschlag, der gerade in Arbeit ist. Partner der Stadtverwaltung ist der Stadtsportverband, der die fachliche Seite der Tests abbilden soll.

Dazu wird aller Voraussicht nach beim SSV personell aufgestockt werden müssen. Die Organisation übernimmt die Stadtverwaltung, die über das Schulverwaltungsamt „Zugriff“ auf alle Kinder hat. Die Teilnahme der Kinder ist aber an die Zustimmung der Eltern gebunden und freiwillig. Wird das Projekt auch über 2019 hinaus weiterverfolgt, wären erneute Untersuchungen in Klasse fünf die Folge. Sie sind wichtig, um den Effekt zu messen und vielleicht auch um die Sportbegeisterung der Kinder lebendig zu halten. Die schlafe bei 14-Jährigen oft ein, berichtet Bernd Kahlbau (FDP), dessen Fraktion schon 2006 Fitness-Checks bei den Grundschülern angeregt hatte. „Damals gab es dazu keine Resonanz“, sagt Kahlbau. Doch inzwischen sei der „Startschuss für die Sportstadt Neuss erfolgt“.

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