„Schützengipfel“ in Neuss Der Mietvertrag für die Fackelbauhallen ist unterschriftsreif

Neuss · Aus dem Jahreskalender des Neusser Jägerkorps wird ein Termin verschwinden: das „Fackelrücken“ Ende August. Denn ab diesem Jahr werden sich die Schützen „ihre“ Halle an der Blücherstraße nicht mehr mit den Karnevalisten, wohl aber mit den Fackelbauern eines anderen Korps teilen.

Wer das sein wird, ist noch offen und eine Frage, die nach Unterzeichnung eines neuen Mietvertrages mit der Stadt zu klären ist.

Der Vertragsentwurf der Stadt liegt dem Schützenkomitee seit Montag vor, berichtet Holger Schöpkens, Schriftführer im Komitee des Bürger-Schützen-Vereins. Er müsse geprüft werden, doch die Zielrichtung sei klar: „Wir sträuben uns nicht“, sagt Schöpkens. Das gilt auch für den Vertrag, mit dem Komitee und Stadt abschließend ihre Aufgabenverteilung und die jeweiligen Verantwortlichkeiten regeln wollen. Der allerdings liegt dem Komitee schon länger zur Unterschrift vor.

Die Karnevalisten sollen eine eigene Halle in Kaarst bekommen, wo sie alle Fahrzeuge ganzjährig unterstellen können. Diese Vereinbarung ist ebenfalls fertig und soll noch vor dem Kappessonntag besiegelt werden. Sie ist Teil eines Gesamtpaketes zur Förderung des Brauchtums, mit dem Bürgermeister Reiner Breuer durch „Entflechtung“ mehr Platz für die fackelbauenden Schützenzüge schaffen will. Zu dem Paket gehören aber finanzielle Regelungen, die zum Beispiel höhere Zuschüsse für die Schützenzüge in den Ortsteilen nach sich ziehen. Entsprechende Informationsschreiben an die Vorstände verlassen in diesen Tagen das Rathaus, nachdem der Rat im Dezember eine Erhöhung der Zuschüsse um 32 Prozent gebilligt hatte. Den Inhalt des Schreibens aber stellten Mitarbeiter der Stadtverwaltung am Dienstagabend schon beim sogenannten Schützengipfel vor, zu dem das Komitee der Neusser-Bürger-Schützen einmal im Jahr ihre Kollegen aus den Vororten sowie Polizei und Verwaltung einlädt. In diesem Jahr konnte die Veranstaltung schon nach 20 Minuten wieder geschlossen werden. Probleme: keine. Auch wenn die steigenden Musikkosten die Vereine schon in Besorgnis versetzen.

Stattdessen gab es gute Nachrichten. So hieß es aus dem Büro Bürgermeister, dass die Kirmesplätze bei allen 19 Volks- und Heimatfesten mit Fahrgeschäften bestückt sein werden. Das gelinge nicht kostendeckend, doch das damit zu erwartende Defizit trägt die Stadtkasse. Dieses über höhere Standgelder auf die Schausteller abzuwälzen, wurde als Option verworfen. Das hätte gerade die kleinen Plätze für die Unternehmen noch unattraktiver gemacht.

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