An der Drususallee in Neuss Maßnahmen gegen Raddiebe gefordert

Neuss · Die SPD hat am Dienstag zu einem Orts-Termin an der Drususallee geladen. Dort soll es in der Vergangenheit „massenweise“ zu Fahrraddiebstählen gekommen sein. Dagegen könnten sogenannte Fahrradboxen helfen.

An der Straßenbahnhaltestelle Stadthalle hat die Neusser Verwaltung im vergangenen Jahr acht Fahrradboxen installiert. Die Stahlblech-Kästen sollen Räder vor Wetter, Vandalismus und Diebstahl schützen. Geht es nach der SPD, dann soll das erst der Anfang für solche Angebote in der Innenstadt gewesen sein – Handlungsbedarf sehen die Neusser Sozialdemokraten vor allem an der Drususallee. Ihrer Einladung zu einem Gespräch vor Ort folgten am Dienstagnachmittag unter anderem Vertreter vom Amt für Stadtplanung, dem ADFC sowie Anwohner und Vermieter. Das Problem, das unisono betont wurde: An den Stellplätzen vor den Hausnummern 72-74 seinen in der Vergangenheit „massenhaft“ Fahrräder gestohlen worden. Teilweise hätten die Täter die Drahtesel einfach auf einen Lkw geladen.

Die genauen Zahlen liefert Polizeisprecherin Diane Drawe auf Nachfrage unserer Redaktion: In den vergangenen 14 Monaten seien sieben Fahrraddiebstähle an der Drususallee zur Anzeige gebracht worden. Allerdings betont Heribert Adamsky vom ADFC: „Nicht alle Betroffenen zeigen den Diebstahl tatsächlich an. Zudem ist die Aufklärungsquote bei diesen Fällen äußerst gering.“ Andere Straßen in unmittelbarer Nähe seien ebenfalls von den genannten Problemen betroffen.

Auch Anwohnerin Sara Bockover nahm am Dienstag am „Brainstorming“ vor ihrer Haustür teil. Sie unterstrich die Dringlichkeit des Vorhabens: „Wir brauchen eine Möglichkeit, unsere Fahrräder sicher abzuschließen. Das Tragen der Räder aus dem Keller ist für viele problematisch, vor allem für Kinder.“ Auf der Drususallee seien durchaus Plätze vorhanden, um solch ein Projekt zu realisieren. Auf Fahrradboxen „einigen“ wollten sich die Teilnehmer aber noch nicht. „Da passt leider nur jeweils ein Fahrrad rein“, monierte Sara Bockover, die eine Art „abgeschlossenen Fahrrad-Käfig“ als mögliche Lösung vorschlug. Auch am „Düsseldorfer Fahrradhäuschen“, wo Räder „aufgehängt“ werden, könne man sich ein Beispiel nehmen. Die SPD-Stadtverordnete Constanze Stroeks bekräftigte: „Es ist wichtig, dass die Räder auch vor der Witterung geschützt sind.“

Marcus Willmann, zusammen mit seiner Frau Gundula auf der Drususallee als Vermieter aktiv, machte auf den fehlenden Platz im Haus aufmerksam, um dort tatsächlich Fahrräder unterzubringen. Entsprechend unterstützten er und seine Frau eine Unterstell-Lösung – und würden es auch nicht ablehnen, diese in Zusammenarbeit mit der Stadt zu realisieren.

Das Thema Fahrradboxen beschäftigt die Neusser Politik schon lange. Aus Sicht der SPD ist jedoch zu wenig Bewegung in der Sache. Erst Mitte vergangenen Jahres war ein entsprechender Antrag für den Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung in den „Arbeitskreis Rad & Fuß“ verwiesen worden. Dort ist das Thema nach Angaben vom SPD-Fraktionsvorsitzenden Arno Jansen entsprechend der Protokolle dann nicht wieder aufgetaucht: Es sei schlichtweg „versandet“.

Die Beteiligten sind am Dienstagnachmittag so verblieben, dass die Stadtverwaltung das Thema im kommenden „Arbeitskreis Rad & Fuß“ am Donnerstag, 26. März, aufrufen wird. Die Bewohner an der Drususallee wollen zudem in der Nachbarschaft abfragen, wie hoch der Bedarf ist.

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