Neuss Neuss liest Hanns-Josef Ortheil

Neuss · Zum dritten Mal legt die Stadtbibliothek die Reihe "Neuss liest ein Buch" auf. Im Mittelpunkt steht der in Köln geborene Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil. Auch die Neusser dürfen wieder eigene Veranstaltungsideen beisteuern.

"Neuss liest ein Buch": Das sind die Termine
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Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Romane, Essays, literarische Reiseführer, Drehbücher — es gibt kaum einen Bereich, in dem der 60-jährige Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil nicht schon erfolgreich gearbeitet hat. Gerade sein umfangreiches Werk ist es, was Alwin Müller-Jerina, Leiter der Stadtbibliothek, und seiner Mitarbeiterin und Projektleiterin Ursel Hebben den Entschluss leicht gemacht hat, dem in Köln geborenen Ortheil die dritte Auflage der von der Sparkasse unterstützen Lese-Reihe "Neuss liest ein Buch" anzutragen.

Der Autor "Es war schwer, an ihn heranzukommen", sagt Müller-Jerina über den kreativen und viel beschäftigten Autor, der auch als Professor an der Uni Heidelberg lehrt. "Aber als das in Köln gelang, hat er sich als unglaublich unkompliziert und sympathisch herausgestellt." Hebben hatte zunächst großen Gefallen an seinem Buch "Die Moselreise" gefunden, aber nach reiflicher Überlegung entschieden sie dafür, seinen Roman "Die Erfindung des Lebens" von 2009 in den Mittelpunkt zu stellen.

Das Buch Auch wenn Ortheil das Buch bewusst als Roman klassifiziert — es ist eine Autobiographie und erzählt, wie der Kölner zur Sprache gefunden hat. Erst als Siebenjähriger hat Hanns-Josef Ortheil angefangen zu sprechen. Die enge Symbiose mit der traumatisierten Mutter, die nach dem Tod von vier Kindern im und nach dem Krieg verstummte, hielt ihn gefangen. Der Klavierunterricht, den der Hochbegabte mit vier Jahren begann (mit acht gab er erste Konzerte), der Beschluss des Vaters,in den Westerwald zu ziehen, halfen ihm, einen eigenen Weg zu gehen.

Die Lese-Reihe Die Struktur mit großer Auftaktveranstaltung und diversen Lesungen unterschiedlichen Charakters bleibt erhalten. Neu ist aber der Zeitpunkt: "Wir haben ihn etwas verschoben, weil wir denken, dass der September der bessere Monat dafür ist", sagen Müller-Jerina und Hebben. Am 19. September geht es im Pauline-Sels-Saal los, der Literaturexperte Dennis Scheck wird sich mit Ortheil unterhalten.

Lesungen Danach folgen dann die Lesungen, von denen einige bereits feststehen. Etwa im Bücherhaus am Münster, in der Geschäftsstelle der Bürgerstiftung Bü.Ne oder in der Weinhandlung "Weinzeiten" — dieses Mal aber überwiegend zur besten Kaffeezeit um 15 Uhr. Eine Ausstellung mit Bildern von und über Ortheil ist ebenfalls vereinbart, ebenso ein Besuch in einer Klasse des Marienberg-Gymnaisums.

Mitmachen Und natürlich dürfen auch die Neusser wieder mitmachen. Wenn Sie aus dem Ortheil-Werk in Ihrem Wohnzimmer, Atelier, Geschäft oder in der Praxis lesen wollen, schicken Sie Ihre Idee per Mail an online@ngz-online.de. Auf unserer Internetseite werden die bereits vereinbarten Veranstaltungen regelmäßig ab nächstes Wochenende veröffentlicht.

(NGZ/url)
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