18. Neusser Kulturnacht Kulturnacht mit tierisch guter Musik, alpiner Kunst und Stadtgeschichte

Neuss · 21 Institutionen öffneten am Samstag in Neuss ihre Türen und boten mit eigenen Programmen Einblicke in Musik, Geschichte und bildende Kunst.

 Ein Ensemble der Musikschule Neuss spielte Camille Saint-Saëns‘ „Karneval der Tiere“, Hans Ennen-Köffers (r.) führte mit einem Text von Loriot durch die Sätze.

Ein Ensemble der Musikschule Neuss spielte Camille Saint-Saëns‘ „Karneval der Tiere“, Hans Ennen-Köffers (r.) führte mit einem Text von Loriot durch die Sätze.

Foto: Andreas Woitschützke

Gebannt lauscht das Publikum dem Ensemble. Die Zuhörer, die keinen Platz im Pauline-Sels-Saal des Romaneums ergattern konnten, sitzen und stehen im Foyer. Die Musik der hüpfenden Kängurus verstummt, und der Leser auf der Bühne fährt fort, in ruhiger Erzählerstimme seinen Text vorzutragen, der die Anwesenden durch die vielen kleinen Sätze der Suite führt.

Bei der 18. Neusser Kulturnacht öffneten am Samstagabend 21 Institutionen ihre Türen und boten mit eigenen Programmen Einblicke in Musik, Geschichte und bildende Kunst. Wie in den Jahren zuvor bildete auch dieses Mal eine musikalische Darstellung das Highlight. Als im Romaneum Camille Saint-Saëns’ „Karneval der Tiere“ von Lernenden und Lehrenden der Musikschule, angeleitet von Ralf Beckers, gespielt wurde, herrschte dementsprechend großer Andrang. Begleitet wurde die Aufführung vom scheidenden Leiter des Kulturforums Alte Post, Hans Ennen-Köffers, der die Zuhörer mit einem Text des Humoristen Loriot durch die Sätze geleitete.

Doch nicht nur Klassik-Affine kamen auf ihre Kosten: Im Alpineum konnten die Besucher der Musik von „Duo Lomiti“ lauschen. Mit Alphorn und Posaune holte das Duo die alpine Stimmung direkt in den alten Gewölbekeller unter dem Museum. Mit der Eröffnung des Alpineums 2021 ging für den Maler und Hobby-Musiker Christoph Rehlinghaus ein Traum in Erfüllung: „Es ergeben sich immer neue Möglichkeiten, die Räume dieses tollen Kellers ins Spiel zu integrieren. Das hat eine Eigendynamik entwickelt, als wir angefangen haben, hier Musik zu machen“, schwärmt der passionierte Alphornist, der die Räumlichkeiten auch als Ausstellungsraum für eigene und fremde Kunst nutzt.

Auch das Stadtarchiv öffnete seine Tore für Kulturinteressierte. Bei Führungen durch die Räumlichkeiten des Archivs ins Jahr 1923, einem Jahr der Hyper-Inflation und Belagerung durch Belgien, konnten die Zuhörer auch spannende Details über die Informationsmedien erfahren, die teilweise auf bis zu 900 Jahre Stadthistorie zurückblicken. Von Postkarten über Urkunden und Ratssitzungsprotokolle war alles zu bestaunen. Erklärt und vorgeführt wurden die Schätze vom Archivleiter Jens Metzdorf und Archivarin Annekatrin Schaller, die den faszinierten Zuhörern Rede und Antwort standen.

Ins Grüne lockte Kunstbegeisterte der Botanische Garten, in dem illuminierte Kunstwerke von Neusser Künstlern und Künstlerinnen bestaunt werden konnten. Bei Schwarzlicht und Techno erlebten die Teilnehmer der Kulturnacht den Botanischen Garten einmal völlig anders.

Das Ende der diesjährigen Veranstaltung war für alle Stationen um 24 Uhr. Was im nächsten Jahr geboten werden wird, bleibt wie immer zu erwarten.

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