Kostümsitzung der KG Müllekolk aus Weckhoven Müllekolk feiert mit 200 Narren Karneval

Weckhoven/Nordstadt · Die elfjährige Saovanee gehörte als Solo-Tanzmariechen der „Glamour Girls“ zu den Stars bei der Kostümsitzung der Weckhovener. Im voll besetzten Thomas-Morus-Haus führte Reiner Franzen durch ein buntes Programm.

 Johann Melzer, zweiter Vorsitzender  und nicht nur nebenbei Hoppeditz der KG „Müllekolk“, eröffnete am Freitagabend die Kostümsitzung mit mehr als 200 Besuchern.

Johann Melzer, zweiter Vorsitzender  und nicht nur nebenbei Hoppeditz der KG „Müllekolk“, eröffnete am Freitagabend die Kostümsitzung mit mehr als 200 Besuchern.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

„Müllekolk helau“ hieß es am Freitagabend im rot-weiß geschmücktem Saal des Thomas-Morus-Haus. Mit 200 begeisterten Gästen feierte die in Weckhoven beheimatete und 1950 dort gegründete Karnevalsgesellschaft „Müllekolk“ einmal mehr in dem Lokal auf der Furth ihre Kostümsitzung mit Tanz- und Comedy-Darbietungen.

Eröffnet wurde der Abend von der Tanzgarde „Glamour-Girls“, bei denen der Name Programm war. In pink-schwarzen und mit Hunderten Glitzersteinen verzierten Kostümen sowie zu einem Dutt frisierten Haaren, tanzten die 14 Mädchen auf die Bühne. Ihren großen Auftritt dagegen hatte das Solo-Mariechen Saovanee. Die Elfjährige hüpfte bei ihrem persönlichen Einmarsch zum Rhythmus des Songs „Play it alive“ von Safri Duo durch die Mengenmenge auf die Bühne. Damit auch jede Bewegung saß, wärmte die Elfjährige sich vorab auf und sorgte schon dabei für staunende Blicke. „Ich mache heute viel Akrobatik, zum Beispiel Spagat, eine Brücke und Spaför. Dabei lege ich mein Bein hinter meinen Kopf“, sagte sie zur Erklärung. Dafür erntete sie viel Applaus und begeistertes Klatschen. „Ich trainiere zwei Mal pro Woche. Es ist einfach toll, sich so bewegen zu können.“

Moderator und Sitzungspräsident Reiner Franzen, im „normalen“ Leben Gastronom im Thomas-Morus-Haus, konnte sich anschließend sogar noch an seine jungen Jahre erinnern: „Ich weiß noch, wie ich das  früher auch gemacht habe“ – und erntete für diese offensichtlichen Scherz lautes Gelächter.

Ebenfalls für Lacher wurde Thilly Meester, alias Kuhstall-Liesel, geladen. Bekleidet mit Lederhosen, Socken (mit Kuhflecken) sowie einer Kuhglocke in der Hand berichtete Meesters, eigentlich bekannt als „Ne Kistedüvel“, von ihrem anstrengenden Arbeitstag. „Ich habe heute 40 Kühe mit der Hand gemolken. Da denkst du dir, du arbeitest im Pascha.“ Gerne nahm sich die Entertainerin selbst auf die Schippe, als sie von einem Tauchererlebnis erzählte. „In dem Anzug sah ich aus wie ein Rollbraten. Wisst ihr, wie die mich darein bekommen haben? Kennt ihr diese Trichter, wo die Weihnachtsbäume reinkommen?“ Spätestens jetzt kullerten die ersten Lachtränen über die Gesichter der Gäste, die sich dieses Szenario bildlich vorstellten.

Die Bühne regelrecht geentert hat die siebenköpfige Band „Bergpiraten“. Die Männer sangen die Zeilen „Hey, wie wäret mit uns zwei?“ und legten den Männern ans Herz, nicht ständig am Smartphone zu kleben. So könnte ihnen die Traumfrau in der Kneipe sonst noch entgehen.

Ricarda Maaß im Freiheitsstatue-Kostüm schunkelte fleißig mit. „Ich komme seit Jahren zur Kostümsitzung. Als waschechte Rheinländerin habe ich Karneval einfach im Blut.“ Vor allem die gesellige und kommunikative Runde zieht die 29-Jährige an. „Man kennt sich mittlerweile, lernt aber auch neue Leute kennen.“

Dies ist auch die Motivation für Andreas Radwoski, den Sitzungspräsidenten der Blauen Funken, der mit der Novesia-Garde den Einmarsch Von Prinz Kalli I. und Novesia Mandy begleitete. „Ich möchte den Menschen in dieser grauen Jahreszeit helfen, den Alltag zu vergessen. Dafür ist der Karneval da.“

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