Sammelaktion in Neuss Kinderbuch trainiert das Müll-Bewusstsein

Neuss · Erst haben die Kinder der Kita Sonnenblume die Geschichte von „Egon Eichhorn und der wilde Müll im Wald“ gehört, dann machten sie sich selbst auf den Weg, um Müll zu sammeln.

 Malina, Louis, Canson und Emilia  beim Müllsammeln mit Kinderbuchautorin Alina Gries und Dezernent Matthias Welpmann.

Malina, Louis, Canson und Emilia  beim Müllsammeln mit Kinderbuchautorin Alina Gries und Dezernent Matthias Welpmann.

Foto: Georg Salzburg (salz)

„Ich habe einen Müll!“, stolz hält Malina ihre Zange in die Luft. Die Fünfjährige aus der Kindertagesstätte Sonnenblume ist gemeinsam mit den anderen Kindern der Regenbogenbande, so nennt die Einrichtung ihre Vorschulkinder, unterwegs in einem Park neben dem Familienzentrum in Grimlinghausen, um sogenannten wilden Müll zu sammeln. Ausgerüstet sind die 21 jungen Umweltschützer mit Weste und Handschuhen. Hinter den Fünf- und Sechsjährigen liegt ein abwechslungsreicher Vormittag, denn in der Turnhalle hat die Kinderbuchautorin Alina Gries aus ihrem Buch „Egon Eichhorn und der wilde Müll im Wald“ vorgetragen und so das Umweltbewusstsein der Vorschüler erweitert.

Möglich gemacht hat diese Kooperation die Abfall- und Wertstofflogistik Neuss GmbH (AWL), die mit 20 Lesungen in diesem Jahr pädagogische Basisarbeiten leisten möchte: „Wir wollen unsere diesbezüglichen Aktivitäten weiter intensivieren und freuen uns, dass wir mit der Zusammenarbeit mit Alina Gries einen guten Baustein für unsere Anliegen finden konnten,“ so Unternehmenssprecher Jürgen Scheer.

Aufmerksam hatten die Kinder der 31-Jährigen gelauscht und nicht nur die Hauptperson Egon Eichhorn, sondern auch seine Freunde Wilma Waschbär oder Ina Igel kennengelernt. Die drolligen Illustrationen des Buches sind von Alina Spiekermann und als große Bilder in einem Display präsentiert, so dass sie beim Vorlesen, passend zum Fortgang der Geschichte, gewechselt werden können. Die putzigen Tierchen sind zudem als Figuren an Holzstäbchen befestigt. Philip greift sich Ferdi Fisch und präsentiert ihn seinen Kameraden für eine genauere Betrachtung. Das Setting beinhaltet zudem einen „Waldboden“ in Form eines braunen Tuches, auf dem nicht nur Blätter und Tannenzapfen liegen, sondern auch ein Eierkarton, Plastikbecher oder Taschentuch. Meris greift mit der behandschuhten Hand das Taschentuch und entsorgt es in einen grauen Eimer, denn „das ist Restmüll“.

Victoria Pütz aus der Sonnenblume hat den Kontakt zur AWL geschaffen und freut sich mit der Einrichtungsleiterin Juliane Dworak und deren Stellvertreterin, Laura Machau, ihrer Regenbogenbande diese Aufklärung bieten zu können.  „Diese strategische Basisarbeit lebt auch von Wiederholung und Vertiefung,“ betont Matthias Welpmann, Umweltdezernent der Stadt Neuss und nebenamtlicher Geschäftsführer der AWL, und so gibt Alina Gries zum Abschluss noch einige Tipps, damit das Gelernte weiter eingeübt werden kann: „Einfach mal mit den eigenen Kindern rausgehen und Müll sammeln, damit sie ein Gefühl dafür bekommen, was alles weggeschmissen wird.“ Um die richtige Mülltrennung zu unterstützen, können die häuslichen Mülleimer entsprechend der großen Mülltonnen mit farbigem Klebeband markiert werden – Blau zum Beispiel für Papier.

Kitas, die auch Besuch von Alina Gries und Egon Eichhorn bekommen möchten, können sich an die AWL wenden. Iris Wilcke

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort