Königsparade in Neuss Keine Live-Übertragung am Schützenfest-Sonntag - „Na klar ist das schade!“

Neuss · Die Parade am Sonntag ist ein Höhepunkt des Neusser Schützenfestes. Wer nicht dabei sein kann, konnte sie live im Fernsehen verfolgen. Doch nicht in diesem Jahr. Viele Neusser sind enttäuscht.

Schützenfest Neuss 2023: Die Königsparade am Sonntag - Fotos
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So schön war die Königsparade 2023

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Foto: Andreas Woitschützke

Herbert Breidenbach wird seit langem wieder selbst in der Parade am Sonntag mitziehen. In den vergangenen Jahren hat er als aktiver Schütze live für den WDR von der Königsparade berichtet – an der Seite von Moderator Thomas Vogel.

Für dieses Jahr hat der WDR mitgeteilt, dass es keine Live-Übertragung geben wird. „In jedem Jahr wird neu entschieden, in welcher Form das Neusser Bürgerschützenfest im WDR Programm dargestellt werden kann“, sagt der Sender dazu.

„Na klar ist das schade“, sagt Breidenbach. „Mir tut es Leid für die vielen Neusser, es werden sicher viele routinemäßig den Fernseher einschalten und sich dann wundern.“ Denn für viele gehöre das Live-Programm am Schützenfestsonntag dazu. Besonders ältere oder kranke Menschen würden das Geschehen gerne live verfolge.

Auch Schützenpräsident Martin Flecken bedauert es. „Ich fand die Live-Übertragung immer gut, es wurden viele Einspieler gezeigt und Interviews geführt. So bekommen auch Nicht-Neusser einen Eindruck vom Schützenfest.“

Bedauern macht sich auch in den Neusser Facebook-Gruppen breit – viele, die nicht mehr in Neuss wohnen, nutzten die Übertragung, um bei der Schützenparade dabei sein zu können. „Ich als Nüsser Röske finde es schade, wenn die Übertragung ausfällt. Da ich nicht mehr in Neuss lebe und es mir auch nicht jedes Jahr möglich ist, Ende August in meine Heimat zu fahren, habe ich während der Übertragung der Parade und des Zuges immer mit ein bisschen Wehmut vor dem Fernseher ,geklebt’", schreibt eine Nutzerin.

Dass es keine Live-Übertragung im Fernsehen geben wird, heißt jedoch nicht, dass die Fernseh-Berichterstattung komplett ausfällt. Stattdessen soll es eine 45-minütige Magazin-Sendung geben, die von 17.15 bis 18 Uhr ausgestrahlt wird. „Die Sendung wird live aus Neuss moderiert. Durch den prominenten Sendeplatz am Vorabend und eine Fokussierung auf die Highlights des Schützenfests erhoffen wir uns, noch mehr Menschen in ganz NRW mit dem Thema zu erreichen“, heißt es beim WDR. Zu sehen sein werden der große Festumzug und Interviews mit Teilnehmern. Außerdem prüfe der Sender, ob eine Live-Stream-Übertragung im Internet möglich ist.

Breidenbach ist sich sicher: „Auch das wird eine tolle Sache sein, sie werden sicher tolle Bilder zeigen können.“ Trotzdem: „Die Vormittagsübertragung ist für alle eine schöne Sache“, sagt er.

Seit 1999 kommentiert Breidenbach das Geschehen für die Fernsehzuschauer. „Es gab auch in der Vergangenheit drei Jahre, an denen es keine Live-Übertragung gab“, sagt er, „seit 2006 finden sie regelmäßig statt.“ So wolle er erst einmal abwarten, ob es sich nur um ein Jahr Pause handelt oder ob es eine endgültige Entscheidung ist.

Die Nachricht für dieses Jahr hat er mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe Breidenbach die Nachricht aufgenommen. „Natürlich ist es schade“, sagt er. Andererseits freue er sich, dass er den Zug noch einmal selbst miterleben kann. Besonders da er in diesem Jahr sein 40-Jähriges feiert.

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