Jahresbilanz des Hauses in Neuss Jugendherberge plant für Hansetag

Neuss · Das Uedesheimer Haus verliert vor allem bei Grundschulen Übernachtungsgäste. Jetzt soll stärker Werbung an weiterführenden Schulen gemacht werden.

 Das Mittelalterprogramm, das Anton Krüger in der Jugendherberge Uedesheim anbietet, bietet Anknüpfungspunkte für den Hansetag.

Das Mittelalterprogramm, das Anton Krüger in der Jugendherberge Uedesheim anbietet, bietet Anknüpfungspunkte für den Hansetag.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Von den 35 Jugendherbergen im Rheinland konnten im vergangenen Jahr nur 13 Häuser steigende Übernachtungszahlen melden. Das Uedesheimer Haus gehört nicht dazu. In Gegenteil. Das Haus in Rheinnähe musste im Vergleich zum Jahr 2017 einen Rückgang von 9,1 Prozent hinnehmen und lag damit an drittletzter Stelle. Nur die Jugendherberge Essen und das im September geschlossene Haus in Solingen verloren prozentual stärker.

Man nehme diesen Rückgang sehr ernst, sagt der DJH-Kreisvorsitzende Stefan Crefeld, doch mit den engagierten Herbergseltern Anton und Maria Krüger habe die Entwicklung nichts zu tun. Mit ihnen plant der Vorstand nicht nur aktuell für die Saison 2021, sondern schon darüber hinaus. Wenn Ende Mai 2022 die Stadt Neuss Gastgeber des internationalen Hansetages ist, will sich die Herberge aktiv an diesem Fest beteiligen. Mit dem Mittelalterprogramm, das Anton Krüger schon jetzt in der Jugendherberge anbietet, sieht er einen starken inhaltlichen Anknüpfungspunkt.

20.257 Übernachtungen registrierte die Herberge 2018. Das waren zwar 2017 weniger als ein Jahr zuvor, bewegt sich nach Crefelds Ansicht aber im Rahmen der mittelfristig zu beobachtenden Schwankungsbreite. Warum sich die Zahlen nicht entscheidend nach oben bewegen, hat für Crefeld drei Gründe: Das Alter der 2000 wiedereröffneten Herberge („Wir müssen darauf achten, sie auf neuestem Stand zu halten“) und seine Lage. 25 Prozent der 1,02 Millionen im Rheinland gemeldeten Übernachtungen wurden in Kölner Jugendherbergen registriert. Von einem solchen Magneten profitiert das Uedesheimer Haus nicht, zählt aber auch nicht zu den Land-Herbergen wie etwa dem im Naturerlebnispark „Panarbora“.

Der ausschlaggebende Grund ist für Crefeld aber in der Entscheidung von immer mehr Grundschulen zu suchen, ihre Klassenfahrten nur noch von Mittwoch bis Freitag zu buchen – um sich nach der Rückreise direkt ins Wochenende zu begeben. Neben den traditionell weniger stark gebuchten Tagen am Wochenanfang fällt damit auch der Freitag aus. Denn Chöre und andere Gruppen reisen meist erst samstags an. Weil unter den Jugendherbergsgästen mehr als ein Drittel Schüler sind, will die Jugendherberge Uedesheim jetzt stärker an weiterführenden Schulen Werbung für sich machen.

In Planung sei auch, so Crefeld, das Thema Radtourismus noch zu stärken – etwa durch Anschaffung von E-Bikes beziehungsweise entsprechende Ladesäulen. Davon will er nun den Landesvorstand überzeugen, dem mit dem zweiten Vorsitzenden Cornel Hüsch ein Neusser angehört. Überhaupt ist Neuss im Deutschen Jugendherbergswerk gut vertreten. Jörg Geerlings MdL nimmt als Delegierter an Mitgliederversammlungen teil, Michael Drasdo ist Revisor.

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