Der Geistliche aus Neuss starb am 17. Dezember 1978 Josef Kardinal Frings – ein großer Neusser

Neuss · Vor 40 Jahren starb der gebürtige Neusser. Ein neues Buch und ein Gedenkgottesdienst erinnern an den bedeutenden Geistlichen.

 Das Ehrenbürgerporträt erinnert im Neusser Rathaus an Josef Kardinal Frings.

Das Ehrenbürgerporträt erinnert im Neusser Rathaus an Josef Kardinal Frings.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Er war ein Mann von weltkirchlicher Bedeutung und fest im Rheinland verwurzelt: Josef Kardinal Frings. Am 17. Dezember jährt sich sein Todestag, vor 40 Jahren starb der gebürtige Neusser in Köln. Sein Wirken nach dem Zweiten Weltkrieg hat ihn im Volk zur Legende gemacht, weil er die Not der Menschen in den Blick nahm und ansprach. Zudem stieß er die Gründung der Dritte-Welt-Hilfswerke Misereor und Adveniat an, beim Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 bis 1965) gehörte er zu den prägenden Figuren. Anlässlich des 40. Todestags erinnert die Josef-Kardinal-Frings-Gesellschaft in Heft 5 der Reihe der „Kleinen Neusser Bibliothek“ der Neusser Heimatfreunde an den Ehrenbürger der Quirinus-Stadt. Zudem findet am Sonntag, 16. Dezember, in der Quirinus-Basilika ein Hochamt zum Gedenken an den 40. Todestag von Josef Kardinal Frings statt. Beginn ist um 10 Uhr.

Zelebranten sind Domkapitular und Kreisdechant Guido Assmann, Oberpfarrer an St. Quirin, sowie Monsignore Wilfried Korfmacher. Er ist Präses der Josef-Kardinal-Frings-Gesellschaft zu Neuss und hält die Predigt.

Wer sich auf Spurensuche von Josef Kardinal Frings begeben möchte, findet in dem Buch aus der „kleinen Neusser Bibliothek“ einen hilfreichen Begleiter. „Auf 40 Seiten geben die Autoren wichtige Ereignisse aus dem Leben des Kardinals an uns weiter und geben uns damit die Gelegenheit, seine Botschaften, die auch heute noch gültig sind, weiterzutragen“ erklärt Bernd Ramakers, Präsident der Kardinal-Frings-Gesellschaft. Der Blick richtet sich dabei bewusst an die Spuren, die Kardinal Frings in der Quirinus-Stadt hinterlassen hat. So wird zum Beispiel das Frings-Denkmal neben dem Münster in den Blick genommen, die um das Denkmal in den Boden eingelassenen Bronzetafeln werden ausführlich dargestellt.

Das Erbe des Kardinals spielt eine zentrale Rolle. „Der Band berichtet zudem über eine große rheinische Führungspersönlichkeit, die durch ihr Denken und Wirken das Rheinland und die Kirche nachhaltig geprägt hat“, erklärt Maria Meyen, Geschäftsführerin der Gesellschaft. Das Erbe soll festgehalten und weitergegeben werden. „Mit dem Heft haben wir ein kleines Nachschlagewerk über den Neusser Josef Frings für unsere Generation und unsere Kinder geschaffen“, teilt Bernd Ramakers mit. Er dankt dem Mitautor Heinz Günther Hüsch, der den Kardinal persönlich erlebt und gekannt hat.

Bei der Realisierung des Buches war zudem die Unterstützung durch die Heimatfreunde sowie von Stadt und Kreis hilfreich. Thomas Nickel, Schatzmeister der Frings-Gesellschaft: „Wir konnten so die Auflage des Heftes zu einem Teil finanzieren, was uns sonst mit unseren Mitgliedsbeiträgen nicht möglich gewesen wäre.“

Legendär ist Frings’ Silvesterpredigt 1946 in Köln-Riehl. „Wir leben in Zeiten“, sagte er, „da in der Not auch der Einzelne das wird nehmen dürfen, was er zur Erhaltung seines Lebens und seiner Gesundheit notwendig hat, wenn er es auf andere Weise, durch seine Arbeit oder durch Bitten, nicht erlangen kann.“ Stehlen aus der blanken Not der Nachkriegszeit heraus wurde von nun an im Volksmund „Fringsen“ genannt. Mit seinen Worten sprach Frings den harten Alltag der Menschen an – und berührte sie.

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