Nordstadt in Neuss Johanna-Etienne-Krankenhaus eröffnet Komfortstation

Nordstadt · Der Neubau am Etienne-Krankenhaus schreitet voran. Im dritten Stock werden ab August die ersten Patienten in Zimmern versorgt, die den Wohlfühlcharakter eines Hotels haben sollen. Die Komfortstation ist interdisziplinär.

 Geschäftsführer Paul Kudlich mit Pflegedienst-Bereichsleiterin Hildegard Oberbach im Erweiterungsbau des Johanna-Etienne-Krankenhauses.   Foto: Georg Salzburg

Geschäftsführer Paul Kudlich mit Pflegedienst-Bereichsleiterin Hildegard Oberbach im Erweiterungsbau des Johanna-Etienne-Krankenhauses. Foto: Georg Salzburg

Foto: Georg Salzburg (salz)

Es mutet an wie ein Hotelzimmer – das Zimmer auf der Komfortstation im Neubau des Johanna-Etienne-Krankenhauses (JEK). Es ist das erste, das bereits komplett fertig eingerichtet ist – bis hin zum Obstkorb, Pfefferminz auf dem Kopfkissen und Pflegeprodukten im Bad. Am ersten Augustwochenende wird die gesamte Komfortstation mit 29 Zimmern im dritten Stock des Neubaus eröffnet. 30 Betten, darunter 22 Ein-Bettzimmer, stehen Privatversicherten, gesetzlich Versicherten mit entsprechender Zusatzversicherung oder Selbstzahlern dann zur Verfügung. „Die Komfortstation mit Hotelcharakter ist eine interdisziplinäre Station“, erklärt Geschäftsführer Paul Kudlich.

Patienten verschiedener Fachrichtungen werden künftig dort versorgt. Derzeit arbeiten noch unterschiedliche Gewerke auf der dritten Etage und sorgen dafür, dass in knapp zwei Wochen die ersten Patienten auf die neue Komfortstation verlegt beziehungsweise eingewiesen werden können. Großzügige Empfangsräume, Lounge mit Bistro für Patienten und Angehörige, Physiotherapieraum sowie das lichtdurchflutete Patientenzimmer mit begehbarem Balkon und Blick ins Grüne – das sind die ersten Auffälligkeiten, die eher an ein Hotel als an ein Krankenhaus denken lassen. Hinzukommen die Details: Regenschauerdusche, beleuchteter Kosmetikspiegel, Besuchersessel, Minibar und Safe, Flachbild-TV sowie ein Multimedia-Terminal am Bett. „Damit können unsere Patienten nicht nur Filme oder TV streamen, sondern auch Zeitungen und Zeitschriften digital lesen“, erklärt Kudlich. Als er vor sechs Jahren seinen Posten als Geschäftsführer angetreten hatte, konnte er von Beginn an die Planungen des Neubaus mitbegleiten. „Es steckt viel Hirnschmalz von allen Beteiligten darin“, so Kudlich. „Aber vor allem die Pflege hat das Meiste mit geplant.“

Nach zwei Jahren Vorbereitung gemeinsam mit dem Düsseldorfer Architektenbüro Sander/Hofrichter starteten die Baumaßnahmen 2017. Die ursprünglich veranschlagten 33 Millionen Euro stiegen auf insgesamt 35 Millionen Euro. 90 Prozent davon trägt die St.-Augustinus-Gruppe. Im Spätsommer 2020 sollen die erste und zweite Etage fertiggestellt sein. Auf diesen interdisziplinären Stationen entstehen Zimmer sowohl für gesetzlich als auch privat versicherte Patienten. Im Herbst ist die Eröffnung des Erdgeschosses geplant. Dort entstehen eine Intensivstation, eine Überwachungseinheit – die sogenannte Intermediate Care – sowie ein Hybrid-OP für minimal-invasive Interventionen an Herz, Gehirn und Gefäßen. Durch den Neubau ändert sich nichts an der Gesamtzahl von 415 Betten am Johanna-Etienne-Krankenhaus.

Das Drei-Bett-Zimmer soll damit aber endgültig der Vergangenheit angehören und das Zwei-Bett-Zimmer Standard sein. Die Vier-Bett-Zimmer, die es zeitweise auch immer mal wieder gab, waren ohnehin nur Notlösungen. Das neue Gebäude liegt im rückwärtigen Bereich des JEK. Der Neubau mit den vier oberirdischen Geschossen und Kellerräumen liegt zwischen der Kapelle im Norden, dem Schwesternwohnheim im Westen und der Parkanlage im Süden. Zwei Innenhöfe sorgen für Beleuchtung und Belüftung des Neubaus. Der Zugang erfolgt weiterhin über das Hauptgebäude

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