Illegaler Müll, beschmierte Wände und fehlende Beleuchtung Jesuitenhof in Neuss soll schöner werden

Neuss · Schon seit Jahren beklagen die Anwohner des Jesuitenhofes in der Neusser Innenstadt den Zustand der dunklen Unterführung die zur Oberstraße führt. Die SPD fordert Maßnahmen in der verdreckten Unterführung zur Oberstraße.

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Foto: Simon Janßen

Schon seit Jahren beklagen die Anwohner des Jesuitenhofes in der Neusser Innenstadt den Zustand der dunklen Unterführung die zur Oberstraße führt. Das Problem sind unter anderem beschmierte Häuserwände, eine fehlende Beleuchtung, ein in die Jahre gekommenes Kopfsteinpflaster und regelmäßig illegal abgestellter Müll.

„Es wäre schön, wenn hier etwas passiert“, sagt Anwohnerin Angela Blum. Gerade zum Schützenfest würden regelmäßig Menschen in die Unterführung urinieren. Angela Blum schlägt vor, die Ecke besser auszuleuchten und die Wände neu zu streichen. Ein positiver Aspekt: „Das Ordnungsamt kontrolliert mittlerweile häufiger.“

Für Michael Walocha, der ebenfalls im Jesuitenhof wohnt, ist vor allem der illegal entsorgte Müll ein Ärgernis. „Wir wissen nicht, wer die Tüten hier immer ablegt. Wir haben schon in der Nachbarschaft besprochen, wachsam zu sein, aber es hilft nichts“, sagt der Anwohner. Das „Müll-Phantom“ schlage ungefähr alle zwei Wochen zu.

Vor allem im Vergleich zu den eigentlich gepflegten angrenzenden Straßen ist die Unterführung in einem verbesserungswürdigen Zustand. Dabei ist das 1616 erbaute „Studenten-Türmchen“ des Jesuitenhofes eine feste Anlaufstelle in vielen historischen Stadtführungen durch Neuss. „Wir möchten hier endlich spürbare Verbesserungen erreichen“, sagt die SPD-Stadtverordnete Constanze Stroeks. Die 42-jährige Stadtverordnete ist seit kurzer Zeit die neue Wahlkreisbetreuerin der SPD für den Wahlkreis Stadtmitte.

Gemeinsam mit dem Neusser SPD-Vorsitzenden Sascha Karbowiak hat Constanze Stroeks jetzt einen entsprechenden Antrag erarbeitet, der nach der Sommerpause im städtischen Hauptausschuss (12. September) beraten werden soll. „Wir stehen mit den Anwohnern schon längere Zeit im Kontakt und haben gemeinsam an möglichen Verbesserungsvorschlägen gearbeitet“, sagt Sascha Karbowiak. Auch die Eigentümer der Häuser hätten zugesagt, sich an einer Problemlösung zu beteiligen.

Aus diesem Grund schlägt die SPD in ihrem Antrag einen von der Verwaltung moderierten „runden Tisch“ vor, an dem gemeinsam mit Anwohnern, Eigentümern und weiteren geeigneten Akteuren an einem Maßnahmenplan gearbeitet werden soll. Die Ergebnisse des „runden Tisches“ sollen anschließend von der Verwaltung konkretisiert und dem Stadtrat bis zu den Haushaltsberatungen zur Abstimmung vorgelegt werden.

In den „runden Tisch“ möchte die SPD auch die bereits mit den Anwohnern ausgearbeiteten Ideen einbringen. „Wir unterstützen die Idee, den Jesuitenhof besser zu beleuchten und ihn durch einen frischen Anstrich freundlicher zu gestalten“, erklärt Constanze Stroeks. Denn die vor einigen Jahren liebevoll von der Bürgerstiftung bemalten Stromkästen haben nach Ansicht der SPD bewiesen, dass damit neue Schmierereien vermieden werden könnten.

Wie aus dem Buch „Die Straßen von Neuss“ hervorgeht, wurde die 1911 fertig gestellte Wohnanlage auf dem alten Mühlengelände der Firma C. Thywissen nach dem früheren, dort gelegenen, ehemaligen Jesuitenkloster und -Gymnasium benannt. Die 1599 im Zuge der Gegenreformation nach Neuss gesandten Jesuiten hatten an diesem Standort im Jahr 1615 die von den Minoriten bereits 1234 gegründete klösterliche Niederlassung übernommen. Sie führten ihre Lehranstalt bis zum Verbot des Ordens im Jahr 1773.

Das einzige, was noch an die Klostergebäude erinnert, ist das Jesuitentürmchen. Dieses wurde nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg restauriert – und ist noch heute ein beliebtes Fotomotiv.

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