Ausstellung im Neusser Atelierhaus Künstlerin lädt zu Waldspaziergang

Neuss · Am Donnerstag, 4. November, wird die Ausstellung von Janina Brauer im Atelierhaus eröffnet. Sie trägt den Titel „Die graue Fledermaus“.

 Janina Brauer und Kulturamtsleiter Benjamin Reissenberger.

Janina Brauer und Kulturamtsleiter Benjamin Reissenberger.

Foto: Natalie Urbig

Es ist eine besondere Art von Waldspaziergang, den man ab Donnerstag im Atelierhaus an der Hansastraße erleben kann. Dort hat Janina Brauer, die an der Hochschule Niederrhein Illustration und Design studiert hat, einige ihrer Werke ausgestellt, die sich auf die Natur beziehen: „Die graue Fledermaus“ ist der Titel der Schau, die am 4. November, 19 Uhr eröffnet wird. Zuletzt gab es an der Hansastraße im Januar 2020 eine Ausstellung, dann folgte coronabedingt eine längere Pause. Auch Janina Brauers Schau, die schon für den vergangenen November geplant war, musste so verschoben werden. Die Künstlerin hat die Zeit genutzt, um noch einige neue Werke anzufertigen. „Angefangen hat es etwas düsterer“, erzählt die Künstlerin und deutet auf schwarz-weiß Malereien im Eingangsbereich: Sie zeigen den Wald und ein Porträt, das sie aus einem Stummfilm abgemalt hat.

Heller wirken dagegen ihre neueren Bilder, die eine große Wand einnehmen: Sie zeigen den Wald in der Abenddämmerung, einen Wolf, der durch die Bäume pirscht und zwei Reiterinnen: Man muss schon nah heran treten und ein wenig Zeit mitbringen, um in der vielschichtigen Malerei alle Details entdecken zu können: Sie zeigen die Schönheit des Waldes, lösen gleichzeitig auch ein beklemmendes Gefühl aus. Erweitert wurden jene Werke durch eine Wandmalerei, die durch echte Baumrinde, Pilze und Äste ergänzt wurde. Die hat die Künstlerin aus der Eifel mitgebracht. Überhaupt ist die Eifel eine wichtige Inspirationsquelle: Nicht nur, weil Janina Brauer dort aufgewachsen – und immer noch regelmäßig zu Besuch ist. Vielmehr konnte sie in den vergangenen Jahren beobachten, welche Schäden die trockenen Sommer in der Natur hinterlassen haben – am offensichtlichsten ist es bei den Bäumen, die vom Borkenkäfer befallen wurden.

All das nahm Janina Brauer als Ausgangspunkt für ihre Schau. Meistens geht ihren Arbeiten eine Fotografie voran, die sie verändert. Brauer beschäftigt sich auch mit der Jagd: Ihrer Meinung nach wird dieses Hobby immer beliebter. „Es gab auch schon einige unangenehme Zwischenfälle, so mussten angeschossene Tiere im Wald gesucht werden“, erzählt sie und fügt hinzu: „Ich bin allerdings nicht gegen die Jagd.“ In einer Ecke des Raum zeigt sie einen extra zur Schau angefertigten Film: In der Nähe der Hardtburg in Euskirchen hat sie Fledermäuse gefilmt, die sie verlangsamt und in mehreren Schichten durch das Bild fliegen lässt. „Ich würde mir wünschen, dass die Menschen ihr Verhältnis zur Natur überdenken.“

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