Neuss Neuss ist weiter das Zentrum im Kreis

Neuss · Eine positive Pendlerbilanz, sozialversicherungspflichte Arbeitsplätze (fast) auf Vor-Krisennievau, steigende Kaufkraftzuflüsse: Die Verwaltung legte am Donnerstag viele Daten vor die eines belegen – Neuss ist ein Oberzentrum.

Neuss ist und bleibt das Oberzentrum im Rhein-Kreis. Für den Arbeitsmarkt belegen das in nackten Zahlen Pendlerstatistik oder Angaben zu den sozialversicherungspflichtigen Jobs in der Stadt, die die Verwaltung am Donnerstag im Ausschuss für Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten präsentierte. Aber auch als Einkaufsstadt konnte Neuss seine führende Rolle im Kreis im Vorjahr behaupten und sogar noch ein wenig ausbauen. Allein Grevenbroich, so hat die renommierte Gesellschaft für Absatz- und Konsumforschung (GfK) ermittelt, ist in der Lage, Kaufkraft von außen in nennenswertem Umfang zu binden.

Die Arbeitsstadt Neuss bietet 60 246 Menschen einen sozialversicherungspflichten Arbeitsplatz. Das hat die Bundesagentur für Arbeit zum Stichtag 30. Juni erhoben. Schon damals waren die Spitzenwerte vor Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise (61 218 im Jahr 2008) fast wieder erreicht. Zwei Drittel dieser Stellen (38 957) waren mit Menschen besetzt, die außerhalb von Neuss wohnen.

In der Pendlerstatistik stellt die Arbeitsverwaltung diesen Einpendlern die Zahl von 29 800 Neussern gegenüber, die außerhalb ihres Wohnortes arbeiten. Ergebnis: Es kommen 9157 Arbeitnehmer mehr nach Neuss, als Neuss umgekehrt verlassen. Damit ist Neuss die einzige Stadt im Kreis mit einem positiven Pendlersaldo. Ein Oberzentren-Kriterium und eine Zahl, so Frank Wolters vom Amt für Wirtschaftsförderung, "die die zentrale Rolle der Stadt Neuss für den Arbeitsmarkt im Rhein-Kreis erneut bestätigt."

Die Einkaufsstadt Im Rhein-Kreis wird gutes Geld verdient. Das drückt die von der GfK ermittelte Kaufkraftkennziffer aus. Die liegt in allen kreisangehörigen Kommunen über dem Bundesdurchschnitt. Für Neuss heißt das: 5473 Euro pro Kopf und Jahr werden im Einzelhandel ausgegeben, insgesamt 827,7 Millionen. Zum Vergleich: 2009 lag die einzelhandelsrelevante Kaufkraft bei 848,2, ein Jahr zuvor sogar bei 908,2 Millionen Euro. Die Menschen in Neuss haben weniger netto für den privaten Konsum im Portemonnaie, doch das lassen sie – rein statistisch – in ihrer Stadt. Ja, im Neusser Handel wird nicht nur dieses verfügbare Einkommen umgesetzt, es fließt noch von außen Kaufkraft zu. Und zwar in der gleichen Größenordnung wie im Jahr 2007, trotz Anstrengungen in Nachbarstädten, als Einkaufsstadt attraktiver zu werden. Kenner gehen sogar davon aus, dass dieser Wert noch steigt, wenn das Rheinpark-Center ganz fertig ist – und die Düsseldorfer kommen.

(NGZ)
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