Engagement in Neuss Initiative feiert runden Geburtstag

Neuss · Seit 20 Jahren hat der Verein „Initiative Schmetterling Neuss“ Familien im Blick, deren Kinder lebensverkürzend erkrankt oder verstorben sind.

Das Familienfest zum runden Geburtstag wurde in der Grevenbroicher Mietbar gefeiert.

Das Familienfest zum runden Geburtstag wurde in der Grevenbroicher Mietbar gefeiert.

Foto: Michael Ritters

Seit 2002 begleitet der Verein Initiative Schmetterling Neuss Familien mit Kindern, die lebensverkürzend erkrankt oder verstorben sind. Den „runden Geburtstag“ feierte am Sonntag das Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen mit den vom Verein betreuten Familien mit einem Familienfest: „Wir haben einen Jahrmarkt mit Karussells, Enten angeln und Lebkuchenherzen zum selber gestalten, damit die Kinder der Familien eine schöne Abwechslung und gute Unterhaltung haben,“ erklärt Marion Rudolph vom Vorstand der Schmetterlinge.

Das Fest sollte eigentlich im Rennbahnpark Neuss und der Wetthalle stattfinden, fiel dann aber leider kurzfristig dem dort gleichzeitig stattfindenden Trödelmarkt zum Opfer: „Das ist sehr unglücklich gelaufen mit dem Vermieter der Halle, dem trotz genauer Absprachen offensichtlich nicht klar war, dass wir das Außengelände mitmieten wollten,“ erklärt Birgit Ritter, Geschäftsführerin des Vereins. „Wir haben viele Rollstuhlkinder und brauchen Platz im Freien zum Spielen und unseren Jahrmarkt und den Platz drinnen als Rückzugsort für die Familien und für das Speisen- und Getränkeangebot.“

Zum Glück hatte die „Mietbar“ von Marc Pesch in Grevenbroich den Termin noch frei, so dass einem vergnügten Tag nichts mehr im Wege stand. Bereits im Februar hatten die Schmetterlinge am „Tag der Kinderhospizarbeit“ die WDR-Maus in eine Kindertagesstätte im Neusser Norden eingeladen und den prominenten Besuch zum Anlass genommen, die erste von insgesamt 20 Schatzkisten zu vergeben. Deren Inhalt: Literatur fürs Erzieherteam, Eltern und Kinder sowie Material für Rituale rund um das Thema Krankheit, Tod und Sterben.

„Unsere Aktionen zum Vereins-Geburtstag gingen dann im April mit einem Sprayday für die Geschwisterkinder aus den von uns betreuten Familien weiter. Wir haben ein tolles Graffiti in Gnadental gesprüht. Im Juni kamen wir noch einmal im Tannenbusch in Dormagen mit allen zusammen,“ berichtet Annemarie Düsselberg aus dem Vorstandsteam. Der Verein begleitet inzwischen rund 50 Familien, in denen ein Kind lebensverkürzt erkrankt ist, und begleitet Eltern und Geschwister, die um ein verstorbenes Kind trauern, denn auch Trauergruppen gehören zum Angebot. „Die Bedürfnisse der Familien stehen für uns stets im Mittelpunkt unseres Handelns,“ fasst die Koordinatorin Cordula Baumann die Arbeit zusammen. Mit dem großen Fest am Wochenende ging das Geburtstags-Jahr der Initiative nun zu Ende: „Das war ein toller Nachmittag,“ bringt es die achtjährige Anna kurz und knapp auf den Punkt.

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