Strukturwandel im Rhein-Kreis Initiative plant Hochschule mit Wasserstoff-Institut in Neuss

Neuss · „Initiative Kohlenstoffrevier“ plant Hochschule mit fünf Abteilungen – eine davon im Süden der Stadt. Dort soll ein „Institut für Wasserstofftechnologien für die Industrie“ entstehen.

 „Wasserstoffbetriebene Mobilität“ soll eines von drei Arbeitsgebieten sein, die die „Initiative Kohlenstoffrevier“ in Neuss etablieren möchte.

„Wasserstoffbetriebene Mobilität“ soll eines von drei Arbeitsgebieten sein, die die „Initiative Kohlenstoffrevier“ in Neuss etablieren möchte.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Der Hochschulstandort Neuss soll wachsen. Die „Initiative Kohlenstoffrevier“ setzt sich in einem Antrag für die Gründung des „Rheinischen Institute of Technology“ (RIT) ein. Es sind mehrere Hochschulstandorte – darunter in Grevenbroich – geplant, in Neuss soll ein „Institut für Wasserstofftechnologien für die Industrie“ entstehen. Der Aufsichtsrat der Zukunftsregion Rheinisches Revier (ZRR) soll in naher Zukunft eine Vorentscheidung über den Antrag auf Gründung des RIT fällen.

Die Pläne der 2018 gegründeten „Initiative Kohlenstoffrevier“ sind Bestandteil eines Konzepts zum Strukturwandel. Die grundsätzliche Idee: Die neue Hochschule, deren deutsch-englischer Name selbstbewusst an das renommierte Massachusetts Institute of Technology (MIT) erinnert, soll nicht nur kreative Ideen fördern und die Bildungslandschaft in der Region bereichern. Sie soll zugleich als Magnet wirken und Unternehmen anziehen. Insgesamt hat die Initiative Fördermittel für drei aufeinander aufbauende Strukturwandel-Projekte beantragt: die Hochschule, eine sichere Cloud und einen Internet-Knoten. Das Rheinische Revier soll somit zum Taktgeber des Gigabit-Zeitalters werden.

Am geplanten RIT-Standort Neuss sind drei Arbeitsgebiete geplant: „Sektorkopplung Wasserstoff – Abfall-Wasserstoff für Industrieprozesse“, „Wasserstoffbetriebene Mobilität“ und „Energiespeicherung“. Horst Engel, langjähriger FDP-Landtagsabgeordneter und einer der Motoren der „Initiative Kohlenstoffrevier“, ist von der Quirinus-Stadt als Standort überzeugt. „Neuss hat Potenzial. Wir sind zudem bereits in guten Gesprächen für ein Gebäude im Neusser Süden“, sagt er. „In einem Gewerbegebiet ist ein Physiker mit seinem Unternehmen ansässig, der geeignete Räume bereitstellen könnte.“ Mehr möchte Engel zu diesem Thema aber noch nicht sagen. Man wolle sich nun erst einmal darauf konzentrieren, das Projekt weiter voranzutreiben. Ob es sich am Ende um eine staatliche oder private Hochschule handeln werde, wird offen gelassen.

Die Ambitionen der Initiative werden aber nicht nur beim an das MIT erinnernden Namen RIT deutlich, sondern auch mit Blick auf den Zeitplan. Ein Schwerpunkt der Einrichtung soll in Grevenbroich entstehen, dort würde Engel am liebsten schon in diesem Jahr loslegen. Er selbst betont, dass die Initiative über die Expertise erfahrener Professoren verfüge. „Die wissen, wie man eine Hochschule aufbaut“, sagt Engel. Das NRW-Wissenschaftsministerium kommentiert die Pläne allerdings verhalten. Man kenne die Initiative und sei im Austausch. Ein Hochschulstart noch in diesem Jahr wird allerdings mit Verweis auf festgelegte Verfahren bei einer solchen Gründung als „unrealistisch“ bewertet.

(abu)
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